BAWAG FOUNDATION: Richard Jackson

Übersicht



Vom 08. Mai bis 30. Juni 2002 präsentiert die BAWAG FOUNDATION zum ersten Mal in Österreich in einer Einzelausstellung Arbeiten des kalifornischen Künstlers Richard Jackson. Mit Richard Tuttle und Bruce Nauman – einem seiner ältesten Freunde – zählt Jackson zu einer Künstlergeneration, deren vorrangiges Interesse nicht dem Objekt, sondern dem Entstehungsprozeß des Kunstwerks gilt.

Vier witzige Installationen

Im Mittelpunkt der Ausstellung BANK JOB stehen vier neue erfrischend witzige Installationen: "Trophy Room", "Three Bears", "Bed Room" und "Accidents in Abstract Painting", die der eigenwillige Konzeptkünstler eigens für die BAWAG FOUNDATION angefertig hat.

Kunst muss nicht immer bierernst sein. In allen vier Arbeiten nimmt Richard Jackson die konventionelle Malerei und ihre Sammler aufs Korn. Mit Bier-Bären, malenden Betten und allerlei Trophäen verwandelt er die Räumlichkeiten der BAWAG FOUNDATION in ein herrlich schräg-kitschiges Maleratelier, in dem Bilder fragwürdigen Geschmacks produziert werden.

Bis an die Grenzen

In den späten 60er und frühen 70er Jahren trat Richard Jackson, der "Kunst als ungewöhnliches Verhalten definiert", erstmals mit starken und unabhängigen Werken in Erscheinung. Geprägt waren diese Arbeiten von Jackson Polloks abstrakten Expressionismus und dem Versuch die Malerei "auszudehnen” und zwar nicht einfach im Hinblick auf das Format, sondern um zu sehen, wie weit man sie treiben kann.

Schusswaffen zum Malen

Charakteristisch für sein künstlerisches Schaffen, das neben Zeichnungen und Modellen auch Skulpturen, Installationen und Performances beinhaltet, ist eine rationale, planvolle und konzeptuelle Herangehensweise. Experimentell und gleichzeitig sehr überlegt, geht Jackson ans Werk und zieht die Voraussetzungen der Malerei und die Methoden der Umsetzung in Zweifel und verändert sie. Er bemalt Leinwände, Wände, Decken und Landschaften und gebraucht neben seinen Händen und Pinseln auch Schusswaffen zum „Malen“. Seit den 90er Jahren verwendet er auch ausgeklügelte Maschinen wie Autos, Flugzeuge oder Glasfibertiere, die für ihn die Farbe versprühen, verschütten, irgendwohin tropfen lassen oder drucken. Der Einsatz eines Zeichens und die Art seiner Konstruktion sind für ihn wichtiger als das Zeichen selbst.

Ultimativer Bastler

Richard Jackson gilt als der ultimative Bastler, der sich voll und ganz der Beschäftigung der menschlichen Fähigkeit zu schwerer Arbeit und kreativem Handeln verschrieben hat. Obgleich viele seiner Objekte und Installationen Industrieprodukte zu sein scheinen, werden sie bis ins kleinste Detail vom Künstler manuell angefertigt.

    Für mich ist wichtig, dass ich alles allein mache, weil ich nicht so viele gute Ideen habe, und ich glaube, die meisten Künstler haben nicht sehr viele. Eine Idee auszuführen, ist für mich eine andere Art, über das nächste Projekt nachzudenken. Die körperliche Arbeit ist ein weiteres Element, auch da kann das Ausmaß und der Maßstab überwältigend sein.

1000 Clocks

Besonders klar zum Ausdruck kommt diese ästethische Haltung in der Installation "1000 Clocks", einer Arbeit, in der Jackson 1000 Uhren zu einem Raum zusammenbaut, in dessen Inneren man die Zeit tausendfach zerrinnen sehen kann und dessen Äußeres Einblick in die elektronische Draht-verbindung der Stundenzähler gibt. Die Installation war 1999 bei der Biennale in Venedig zu sehen. Ingesamt fünf Jahre, von 1987 bis 1992, hat Jackson an der Verwirklichung dieses künstlerischen Werks gearbeitet.

Tipp:

Richard Jackson Bank Job

08. Mai – 30 Juni 2002
Öffnungszeiten Täglich 10.00 Uhr – 18.00 Uhr geöffnet, Eintritt frei Führungen: Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr

Link:

BAWAG Foundation
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