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Irr-witzige Kunst mit Hendl Erni

Bild vergrößern Irr-witzige Kunst mit Hendl Erni

Das Hendl Erni und sein „Chickenssuit“   Bild: Edgar Honetschlä

Das Hendl Erni ist keineswegs irritiert, dass man es in einen rotweißroten Anzug gesteckt hat. Das Gackern ist wie vorher, auch das Eierlegen würde funktionieren in diesem „Chickenssuit“, das ihm der 1963 in Linz geborene Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger für eine Kunstaktion in Tokio auf den Leib geschneidert hat.

Die mittlerweile weltweit patentierte Kleidung für Hühner ist Teil einer Reflexion über die Befindlichkeit der industrialisierten Welt. Wobei es nicht um den Anzug geht, sondern um unsere Lust auf schräge Bilder und damit zu weckende „Bedürfnisse“. Bedürfnisse selbst auf absolut Unnötiges, wie besagten Hendl-Anzug. Schließlich haben damals anno 2005 global 850 TV-Stationen Honetschlägers kuriose Modeschau mit Hühnern übertragen.

Grenzgänger

Ernis „Henwalk“ ist Teil einer Ausstellung in der Kunsthalle Krems, die das vielschichtige Werk Honetschlägers bestens repräsentiert und anschließend in Luxemburg gezeigt werden soll. Dass in den Werken des vorwiegend in Tokio lebenden documenta-Künstlers Japan in vieler Hinsicht präsent ist, ist klar. Auch in dieser Ausstellung, die sich vorwiegend Arbeiten der vergangenen acht Jahre widmet. Honetschläger – von Kunsthallen-Leiter und Ausstellungs-Kurator Dieter Buchhart als „Grenzgänger zwischen den Kulturen“ gewürdigt – beschäftigt sich viel mit kulturellen Traditionen und Phänomenen.

Krude Bild-Werke

Er versucht dabei, sich einen quasi naiven Blick von außen zu bewahren. Das reicht bis hinein in fast kindhaft mit Fett und Bleistift gezeichnete Comic-Anklänge. So etwa bei der Geschichte über den japanischen Wasserkobold Kappa, der eine Japanreise unternimmt. Oder bei „Il Mare e la Torta“, einer mit einem Film kombinierten, höchst kruden Auseinandersetzung mit Sizilien.

Gezeigt wird hier auch ein Zimmer, bei dem fast sämtliche Accessoires als flache Zeichnungen an der hinteren Wand kleben. Gezeigt werden Aktionen mit einer Puppe von Soong Mei-Ling, der mondänen Frau von Tschiang Kai Schek, gezeigt wird auch das entzückende Zeichentrick-Roadmovie „Los Feliz“. Insgesamt: starke Kunst, starke Retrospektive.

Info: www.kunsthalle.at; www.honetschlaeger.com
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    mit chaten und derlei schwachsinn werden sie sicherlich tolle Chancen einmal später haben. ich will ...
  • kein
    von oblio, 14:08 Uhr
    wunder, ist doch eines seiner lieblingsprojekte in gefahr ! denen da oben ist doch das vollkommen eg ...
 
 
 
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