ANIF. Es war, als ob Falco persönlich anwesend gewesen wäre. Überlebensgroß blickte er von den Leinwänden. "Ich spüre, dass Falco heute von oben herabschaut", sagte Günther Edlinger, als er das erste seiner insgesamt 13 Bilder enthüllte. Dutzende Freunde und Bekannte des Salzburger Künstlers waren Dienstag vergangener Woche zu seiner Vernissage "50 Jahre Falco" ins Waldbad nach Anif gepilgert. Unter den Gästen auch der Rennrollstuhl-Weltmeister und Olympiasieger Thomas Geierspichler.
Die Bilder im Ambiente des Kletterparks zu zeigen verdankt er seinem Freund und Veranstalter Edi Schmöller. "Ich habe 15 Jahre in Anif gewohnt. Da liegt eine Open Air-Vernissage im Waldbad inmitten der Natur nahe. Das ist auch im Sinne Falcos", so Edlinger, der dem verstorbenen Musiker emotional sehr nahe stand. "Ich war auf Urlaub auf der griechischen Insel Patmos. Als ich in der Früh die Zeitung holen wollte, sah ich Falco auf einer Parkbank liegen. Er fragte mich, ob ich ihn in sein Quartier fahren könnte. Das hab' ich dann getan", erinnert sich Edlinger. Das war vor 17 Jahren. Seither hat ihn die Person Johann Hölzel nicht mehr losgelassen.
"Überall, wo ich auf meinen Reisen hingekommen bin, bin ich auf Falco gestoßen. Egal ob in einer Bar in Bangkok oder auf Kuba." Für den freischaffenden Maler zählt die österreichische Poplegende zu den großen Musikern dieses Jahrhunderts. Deshalb die Ausstellung zehn Jahre nach dessen tragischen Unfalltod in der Dominikanischen Republik. "Wir haben eines gemeinsam: Ich habe mindestens so viel erlebt wie Falco, er hat es leider nicht überlebt", meint Edlinger.
