Salzburger Nachrichten am 13. August 2005 - Bereich: kultur
"Trialog" im Hangar-7: Musik mit starker Motorleistung Dietmar Kainrath, Franz
Hackl und sein Outreach Orchestra in einer Performance rund ums Fliegen
SALZBURG (SN-pac). Der Sound des Alpha Jet lässt den Hangar-7 beben.
Dabei steht der Kampfflieger ganz friedlich zwischen den 450 Besuchern in
der Schauhalle der Red-Bull-Flugstaffel. Das Dröhnen kommt aus den in dem
Oval verteilten Boxen. Den Klang von fünf Maschinen aus dem Flugpark hat
Jazztrompeter Franz Hackl in seinen Sampler gespeist. Nun fechten fünf
Musiker aus seinem elfköpfigen Outreach Orchestra Klangduelle mit den
Motoren aus. Dann wandert die Band für ein Jazzkonzert auf die Bühne. Jazz
im Hangar-7? Hat Red Bull nach Bike-Akrobatik und Cliffdiving die Kunst
der Improvisation im Freiflug als Steckenpferd entdeckt - und das
Flügelhorn als doppelt symbolträchtiges Marketing-Instrument? Nein. Der
"Trialog", mit dem Hackl am Donnerstag Musik und Motoren mit Zeichnungen
von Dietmar Kainrath in Einklang brachte, bleibt als Ereignis vorerst
einmalig. Und Hackl hat das Flügelhorn zu Hause gelassen, und nur die
Trompete eingepackt. Das Konzert war Teil einer Gesamtperformance, die sich über den Abend
erstreckte. Als Event erfüllte das Programm im stimmigen Hangar-Ambiente
seinen Zweck. Aber ein Gesamtkunstwerk? Die hochkarätige Band agierte
routiniert hinter einem Vorhang. Die darauf projizierten Visuals konnten
die Aura von künstlerisch wertvollen PR-Filmen selten abschütteln.
Erfrischender Ausklang: eine Session mit dem jungen Kollektiv DJam. |