Salzburger Nachrichten am 15. August 2005 - Bereich: KI
Passauer Mumok zeigt Dietmar Brehm-Personale

Dem österreichischen Künstler Dietmar Brehm widmet das Passauer Museum Moderner Kunst - Stiftung Wörlen die erste Personale in Deutschland. Von 20. August bis 9. Oktober präsentiert die Ausstellung "Blickzwang" exemplarische Arbeiten aus den Bereichen Film, Malerei, Fotografie und Zeichnung. Leihgaben kommen aus der Sammlung der Stadt Wien, dem Linzer Kunstmuseum Lentos und privaten Leihgebern.

Der 1947 in Linz geborene Künstler zählt im Bereich der internationalen Kino-Avantgarde - mit mehr als 900 Vorführungen bei Festivals und Filminstitutionen auf allen Kontinenten - seit vielen Jahren zu den international angesehensten und produktivsten Vertretern dieses Genres. Sein umfassendes malerisches, grafisches und fotografisches Werk wurde hingegen erst in letzter Zeit in Verschränkung mit der Methodik seiner filmischen Arbeiten verstärkt einer Betrachtung unterzogen, heißt es in einer Aussendung des Mumok.

Zentrales Interesse des Künstlers ist demnach die Auseinandersetzung mit einer reproduzierten Wirklichkeit. Vor allem in der Malerei und Zeichnung schafft Brehm einen Kosmos von Zeichensystemen, deren narrative Symbolik oft aus der römischen oder ägyptischen Kultur entlehnt ist und von ihm in gegenwärtige Bildsprachen transformiert wird. Aus dem Überfluss an Bildarsenalen der Medienwelt versucht er das ihnen inhärente Unterbewusste durch Verfremdung des Ausgangsmaterials freizulegen und kombiniert vorgefundenes, anonymes Bildmaterial mit selbst gedrehten Aufnahmen.