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Galerie Gabriel. Seit diesem Herbst wendet sich der
Galerist dem seit jeher stark ausgeprägten Segment der Druckgraphik zu.
Gabriel zählt seit seinen Anfängen im Verkauf der multiplen Papierarbeiten
zu den entscheidenden Vermittlern internationaler Druckgraphik. Bei
ihm sind immer wieder exklusive und auch rare Blätter von Arnulf
Rainer zu bekommen, eindrucksvolle Kaltnadelradierungen der
Überdeckungen und frühen Kreuzdarstellungen. Jetzt präsentiert
Gabriel einen schönen Querschnitt seiner internationalen Highlights.
Darunter befinden sich zwei herausragende monumentale Graphiken des
postminimalistischen Bildhauers Richard Serra, der ein tolles
Äquivalent in diesen Arbeiten zu seinen massiven wuchtigen Stahlskulpturen
schafft. Ein weiterer Bildhauer, der ein stark ausgeprägtes
Betätigungsfeld im Bereich der Druckgraphik hat, ist Chillida. Vor
kurzem verstorben, zählt er zu den feinsten Radierern der Moderne. Taktile
Qualitäten wie das facettenreiche Formenspiel seiner Skulptur
wendet er in einer verwandten, dennoch eigenständigen Sprache auf
dem gedruckten Papier an. Weiters finden sich delikate
Offset-Lithographien von Cy Twombly. Die oftmals starke Rasterung
des Offsets wird durch präzise Druckweise raffiniert übertüncht. Dadurch
entstehen satte Blätter, voll zeichnerischer Vibration, Dynamik im
Hell-Dunkel. Dazu gesellt sich eine frühe Ätzradierung von Hans
Hartung. Auf gestische Striche gebündelt, die Stärke des frühen
Informels unterstreichend. (I., Seilerstätte 19; bis 16. 11.)
Galerie Hilger. Nikolaus Moser ist dem pastosen
Auftrag der Farbmaterie treu geblieben. Hier führt er eine Bandbreite vor,
die sich zwischen abstrakt-impressionistischer Wirkung des Farbfeldes und
taktiler, beinahe objekthafter Eigenschaft erstreckt. Zweiteres
mündet neuerdings in dreidimensionale Arbeiten. Moser ummantelt das
gefundene Objekt, wie Autoreifen, Scheibenputzer mit seiner malerischen
Haut, der Gegenstand verliert Lesbarkeit zugunsten der Malerei, ihrem
Kolorit. In den Gemälden fallen jene Arbeiten auf, die einer Art
Mustersystem untergeordnet sind, strukturiert durch über die Bildfläche
sich erstreckende gleichmäßig gezogene Pinselstriche in Primärfarben. Am
stärksten überzeugen die zurückgenommenen Bilder mit Raumausdehnung und
natürlicher Referenz: Lichtmomente, Wasserspiegelungen und Blumenfelder.
(I., Dorotheergasse 5; bis 7. 12.)
© Die Presse | Wien
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