Di,
6.11.2001
Politik Lokal Sport Markt Kultur Medien Welt
Chronik Notdienste Wohin Leserbriefe TV VN-Heimat
Anzeigen
|
|
|
|
"RoSa" muss nicht Pink heißen
Skulpturen von Ronald Schwarz und Sandra Böhler in
Rhomberg's Fabrik
Dornbirn (VN-ag) "RoSa" ist nicht
Rosa oder schon gar nicht Rosa. "RoSa" meint nicht den etwas aus der
Mode gekommenen Namen und nicht die Farbe, denn Ronald Schwarz (Ro)
und Sandra Böhler (Sa) mögen kein Pink. "RoSa" bezeichnet vielmehr
als Gemeinschaftswerk eine Skulpturengruppe, zu sehen in Rhomberg©s
Fabrik in Dornbirn.
Ronald Schwarz (Jahrgang 1964, lebt in Dornbirn) kommt
eigentlich von der Informatik, Sandra Böhlers (Jahrgang 1973, lebt
in Wolfurt) Brotberuf ist Dekorateurin, beide sind malend
künstlerisch tätig. Als sie sich vor zwei Jahren kennen lernten und
beschlossen, ein gemeinsames Projekt zu realisieren, traf man sich
mit der Skulptur quasi auf "neutralem Gebiet", wo keiner seinen Stil
aus der Malerei einbringen konnte, sondern die Werke gemeinsam und
von Grund auf neu erarbeitet werden mussten.
Eigendynamik
Aus einem Grundgedanken entwickelt sich die Form
eigendynamisch während des langwierigen, materialbedingten
Arbeitsprozesses. Ebenso hat sich im Zuge der Entstehung auch die
ursprüngliche Idee von "RoSa" gewandelt: waren zunächst Skulpturen
geplant, die durch die Wand gehen sollten, so haben sich die beiden
mittlerweile auf freistehende Objekte verlegt. Nach Experimenten mit
Lack, Spachtelmasse, u. a. lieferte schließlich ein Überzug aus
Polyester nicht nur die gewünschte Stabilität, sondern auch eine
effektvoll zwischen Farbigkeit und Transparenz changierende
Oberfläche. Entstanden sind überlebensgroße menschliche Figuren, mit
verzerrten, überlangen Extremitäten. Die monochrom roten, grünen und
grauen Skulpturen stehen nicht für individuelle Menschenbilder,
sondern verkörpern - einem gewissen Grad an Abstraktion folgend -
Grundbefindlichkeiten, bestimmte Typen in bestimmten (Geistes- und
Körper-)Haltungen: eine rote Gruppe als Diskussionsrunde, die Figur
des Nachdenkers, eine an der Wand lehnende Figur, eine kopflose
Figur oder eine mit amputierten Extremitäten.
In der technoiden Atmosphäre des Wasserturms wirken die Figuren
vielleicht noch eine Spur menschlicher, gleichzeitig aber auch
irgendwie hilflos, wie vom Himmel gefallen. Rein optisch zwar
überzeugend, spielt sich alles ein bisschen zu sehr an der
Oberfläche und an der äußeren Form ab. Dass es auch anders,
zwingender was den Zusammenhang anbelangt, geht, beweist aber jene
Skulptur von "RoSa", die sich mittlerweile bereits in der zweiten
Version am Dornbirner Marktplatz als Beschützerin des dortigen
Sichtsitzes etabliert und sich als solche schon ihren festen Platz
im öffentlichen Bewusstsein erobert hat.
Duo "RoSa" mit Skulpturen. |
|
|