Die
Grün- und Flanierzone, die seit 2004 im Südwesten Manhattans auf einer
seit langem stillgelegten Hochbahntrasse entsteht, bringt Städter zum
Träumen.
Wien - Statt Eier und Speck gab es bei Lee Burns für die Kinder Erdbeeren zum Frühstück. Draußen im Garten, direkt von der Staude gezupft. "Das macht aus einem Kind einen einzigartigen Menschen", ist der pensionierte Ingenieur überzeugt. Pflanzen halten für ihn Lektionen in Umweltbewusstsein und Ästhetik bereit. "Der Umgang mit Pflanzen bewahrt Humanität". Gemeinschaftliches Handeln bildet den Nährboden für menschliche Entwicklung. Einen Baum zu setzen, der erst in 100 Jahren Früchte tragen wird, ist nur eine der Lektionen, die man durch Pflanzen lernt.
16 Minuten lang spricht der Afroamerikaner im Video I am farming humanity (Ingo Vetter, Annette Weisser) unaufgeregt von Pflanzen und Menschen. Seine Philosophie ist keine Träumerei. Aufgewachsen in den Südstaaten inmitten von Baumwollplantagen aufwuchs und bis zum Alter von zwölf weder geteerte Straße noch Schule sah, ist der Mann mit der Zahnlücke authentisch.
Burns weiß, wovon er spricht: In Detroit, das die US-Automobilkrise in die Knie zwang, kaufte der Mitbegründer des Detroit Agriculture Networks brachliegende Grundstücke auf, um sie landwirtschaftlich zu bestellen. Dass seine Ernte oft gestohlen wurde, nahm er nicht nur in Kauf, sondern er ermunterte die Diebe sogar, zuzugreifen. Viele kamen wieder, weil sie lernen wollten, wie man solch gigantische Wassermelonen züchtet, erzählt er.
Lee Burns und die selbstorganisierten Nutzgärten von Detroit stehen in der Ausstellung (re)designing nature für eine von drei vorgestellten Strategien im Umgang mit Natur, Stadt und deren sich wandelndem Verhältnis. Es sind Initiativen, die Rahmenbedingungen für partizipatorische und landwirtschaftliche Projekte im urbanen Raum schaffen. Neue Strategien braucht es in der Tat. Ökologische Veränderungen wie Wüstungen und Klimawandel stellen neue Herausforderungen dar; ebenso die schrumpfenden Städte oder an den Peripherien explodierenden Mega Cities.
Nutzbringende Schmarotzer
Zu den anderen Maßnahmen des "Naturdesigns" zählen zum einen Umnutzung von ehemals industriellen Arealen, Neugestaltung urbaner Problemzonen und Renaturierungen; und zum anderen parasitäre und symbiotische Konzepte. Eine dieser Ideen - leider noch im Bereich des Utopischen - ist von der in New York lebenden Künstlerin Natalie Jeremijenko.
Ihre Urban Space Station ist ein Gewächshaus, das sich an Gebäude andockt, Abluft und Abwässer für die Züchtung von Kulturpflanzen nutzt, also Sauerstoff und Energieüberschuss produziert. Für ein Energieplus sorgen auch Vincent Callebauts Null-Emissionsfahrzeuge, etwa ein Schiff, das wie eine Qualle designt ist und auch so heißt: Physalia. Leicht begrünen lässt sich die graue Stadt bereits jetzt mit textilen Pflanzmodulen der dänischen Künstlergruppe N55. Guerilla-Gärtnern ist damit auch in der gepflasterten Fußgängerzone kinderleicht.
Das Besondere an der Ausstellung ist, dass die Kuratoren (Susanne Witzgall, Florian Matzner, Iris Meder) künstlerische Reflexionen und Designs, utopische Visionen und realisierte Landschaftsgestaltungen gemeinsam präsentieren. Sie befruchten sich.
Kritisch die Intervention der Gruppe Observatorium: Mit riesigen Styropor-Parkplatz-Ps macht sie darauf aufmerksam, wie sehr Städte in Bezug auf Pkws und nicht auf den Menschen gestaltet werden. Staunen macht ein Madrider Projekt. Dort begann man 2006, ein sechs Kilometer langes innerstädtisches Autobahnstück in den Untergrund zu verlegen: Ein riesiger Park entstand. Eine Ausstellung, bei der der Zukunftsblick ausnahmsweise leuchtende Augen macht. (Anne Katrin Feßler / DER STANDARD, Printausgabe, 17.12.2010)
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