Salzburger Nachrichten am 10. April 2006 - Bereich: Kultur
Kurz gemeldet

Allan Kaprow gestorben

Der amerikanische Künstler Allan Kaprow, der "Happenings" als Kunstform erfand, ist tot. Die "Los Angeles Times" berichtete am Wochenende, dass Kaprow am Mittwoch in Encinitas bei San Diego (Kalifornien) im Alter von 78 Jahren gestorben ist. Kaprow hatte zunächst dem Abstrakten Expressionismus von Jackson Pollock nahe gestanden. Anfang der 1960er Jahre schuf er zusammen mit John Cage eine Kunstrichtung, die später auch von Joseph Beuys in Deutschland aufgegriffen wurde. Darin wird der Zuschauer zum Mitakteur. Kaprows "Happenings" spielten sich in Industriehöfen und Fabrikhallen, hinter Schaufenstern und vor anderen ungewöhnlichen Kulissen an. Das Haus der Kunst in München bereitet für Herbst eine große Kaprow-Retrospektive vor. Kaprow unterrichtete auch in Salzburg auf der Sommerakademie.

Deutscher Kabarett-Preis

Der Münchner Kabarettist und Schauspieler Andreas Giebel ist am Samstag mit dem Deutschen Kabarett-Preis ausgezeichnet worden. Giebel beobachte und porträtiere seine Figuren mit einer außergewöhnlichen Sensibilität, sagte der Düsseldorfer Polit-Kabarettist und Vorjahres-Preisträger Volker Pispers in seiner Laudatio. Die mit 3000 Euro dotierte und von der Stadt Nürnberg gestiftete Auszeichnung wurde im Nürnberger Schauspielhaus überreicht. Der Preis gilt als einer der renommiertesten deutschen Kleinkunstpreise.

Bestes Drehbuch

Der Filmklassiker "Casablanca" hat nach Ansicht der amerikanischen Drehbuchautoren das beste Drehbuch aller Zeiten. Die Writers Guild of America setzte das Skript von Julius Epstein, Philip Epstein und Howard Koch auf den ersten Platz der Liste der "101 besten Drehbücher". 1942 wurde der Schwarz-Weiß-Film mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman gedreht. Die Autoren gewannen damals einen Oscar für die beste Drehbuchadaption.

Russisch, nicht sowjetisch

Mehr als 14 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion verliert das Bolschoi-Theater in Moskau das Sowjetwappen auf seiner Fassade. Das riesige Symbol mit Hammer, Sichel und Weltkugel über dem Haupteingang soll durch den historischen russischen Doppelkopf-Adler ersetzt werden, meldete die Nachrichtenagentur Interfax.