Heinz Tesar Architekt
Der 71-jährige Architekt Heinz Tesar erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2011, die auf Vorschlag des Kunstsenats zuerkannte höchste Kunstauszeichnung der Republik Österreich. Die Überreichung findet am 27. Juli in Salzburg statt. Das gab Kunstministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Dienstag bekannt. Der Preis sei auch als Anerkennung für die wiedergewonnene Bedeutung von Architektur als Kunstform in Österreich zu verstehen.
Heinz Tesar, gebürtiger Innsbrucker, studierte in Wien bei Roland Rainer und eröffnete 1973 sein erstes Atelier in Wien. Zu seinen bekanntesten Bauten zählen das Essl Museum in Klosterneuburg, der Umbau des Bode-Museums in Berlin sowie das Keltenmuseum in Hallein.
In einer ersten Reaktion zeigt sich Heinz Tesar hocherfreut über die Ehrung. Dies, wie er der Austria Presseagentur (APA) sagte, auch, weil so ein Preis die Aufmerksamkeit immer auf aktuelle gesellschaftliche Debatten wie die Bildungsdiskussion lenken könnte. Wenn er mit der Ehrung auch einen Wunsch frei hätte? „Ein Schulbau, geschaffen zur Regenerierung des Inhalts.“
Seinem Credo, „für den Inhalt das angemessene Gebäude in seinem jeweiligen Umfeld zu definieren“, ist Tesar schon mit Bauten zu Bildung, Kunst und Religion nachgekommen. „Architektur ist sowohl gebaut wie auch ungebaut immer ein Statement zur Zeit, zur aktuellen Situation. Sie kann nie retrospektiv sein.“ In Österreich könne man diese Erkenntnis nur umsetzen, „wenn man verstanden hat, dass das Alte nicht besser sein kann als das Neue und umgekehrt“. Zu Tesars Projekten zählen ein Büro- und Geschäftshaus in der Innsbrucker Stadtmitte, zwei Museumsprojekte in Italien sowie die Planung eines Generalats für die Halleiner Franziskanerinnen.
Der mit 30.000 Euro dotierte Große Österreichische Staatspreis wird ohne festgelegte Reihung in den Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur vergeben.