Götzis (VN-ag)
Die Arbeiten des Bildhauers Peter Frank bewegen sich im Schnittfeld
der Disziplinen Architektur und Skulptur. Seine aktuellen
dreidimensionalen Werke ergänzt der Künstler in der Ausstellung in
der Galerie Kurzemann in Götzis um eine Auswahl von
Entwurfszeichnungen und, erstmals, eine grafische Serie von
Korkdrucken.
Die Arbeiten von Peter Frank übernehmen von der einen Disziplin
die Tektonik und die Konstruktion, von der anderen die Freiheit in
der Umsetzung, losgelöst von einer Funktion. So wirken die
Skulpturen, abgesehen von einigen wenigen Exkursen ins Organische,
tatsächlich manchmal wie "gebaut" und in der Nähe der
konstruktiv-konkreten Kunst angesiedelt.
Seele des Materials transportieren
Dabei lässt sich Peter Frank weniger von Zahlen leiten, als
vielmehr vom Glauben an eine kosmische Ordnung, die allen Dingen
innewohnt. Grundformen wie Quadrat und Kreis prägen bereits seit
Studienzeiten ein bildhauerisches Werk, das seine Komplexität aus
der Einfachheit bezieht und die Seele des Materials zu
transportieren versucht.
Zur Leichtigkeit der Form setzen Stein und Bronze als bevorzugte
Materialien ein Gegengewicht. Eine gänzlich neue Tür stößt der
Künstler jedoch in der grafischen Serie seiner technisch einfach
gehaltenen Korkdrucke auf. Formal ebenso reduziert wie die
Skulpturen und teilweise direkt auf diese verweisend, schleicht sich
über die Blätter dieser Unikate, die Flächen und Proportionen auf
anschauliche Art gegeneinander stellen, unvermutet die Farbe ins
Werk.