Die Wiener Secession zeigt "Belgrad Art Inc." und Charline van
Heyl
Vom strengen Blickpunkt zur Sphäre
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer Weg vom erdigen
Balkan-Klischee, kriegerisch oder erotisch, dafür aber mit historischen
Vertretern der Konzeptkunst oder von aktionistischen Stars wie Marina
Abramovic soll die Schau "Belgrad Art Inc." im Hauptraum der Secession bis
5. September eine Möglichkeit bieten, etwas anderes zu finden - je
nachdem, was man selber sucht.
In einem "Display" der documenta-Gestalter Kühn und
Malvezzi Architekten, kuratiert von Stevan Vukovic und dem Künstler Marko
Lulic, werden ältere und jüngere Künstler und Künstlerinnen sowie Gruppen
vereint, ein Plan erläutert den demokratischen Mix. Die 1971 von Braco und
Nena Dimitrievic für Belgrad und Zagreb mit Lawrence Weiner, Daniel Buren
und Art & Language konzipierte Schau "In Another Moment" hat offenbar
Kraftfelder für junge Kunst von Belgrad bis Novi Sad hinterlassen; auch
die Zeitschrift "Zenit" aus der Zeit des Dadaismus, die Größen wie
Malewitsch, Tatlin, Loos, Moholy-Nagy u. a. für Texte und Grafiken
gewinnen konnte, wirkt nach wie die Videoarbeiten der Abramovic und von
Race Todosijevic. Es sind viele reflexive Fragen an den Kunstbetrieb,
Medienkooperationen - so z. B. des Mediencenters Kuda.org Novi Sad mit
Public Netbase in Wien. Politische Fragen und die des urbanen Umfelds
überdecken heute die Minderheiten- oder Ostkunstfragen als Teile einer
notwendigen Normalisierung ohne Sex-and-Crime-Image; Fazit der
Veranstalter mit Beteiligten wie Milica Tomic oder Uros Duric, der eine
Anlehnung an Elke Krystufek mit "Elkepop" zeigt: der Scherbenhaufen ist
gekittet. Der Katalog allerdings ist erst im Entstehen im Laufe des
August. Dazu sind in der Galerie und im Grafischen Kabinett die Bilder
und Papierarbeiten der in New York lebenden Deutschen Charline von Heyl zu
sehen, die bereits in die erlauchte Rothschild-Sammlung für Grafik im MOMA
aufgenommen wurde. Geheimnis ihrer in den letzten 16 Monaten entstandenen
Bilder, die meist großformatig und eng gehängt einen intensiven
Arbeitsprozess vorführen, ist die Löschung von anklingender Figürlichkeit
in Abstraktion ("um Text zu vermeiden"), stark dynamische Pinselführung
und eine kontrastreiche Farbigkeit (von grell bis gedämpft, absichtlich
schmutzig). Heyl versucht immer in Veränderung zu bleiben, deshalb ist
Stillosigkeit und Nichtsignatur für sie ein wesentliches Merkmal,
Farbwirbel und suggerierte Tiefe neben Flächigkeit sind auch in ihren
Collagen aus Fotodruck und Malerei bestimmend; dazu ist die provokant
dichte Hängung passend.
Erschienen am: 20.08.2004 |
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