Wirbel um Keith-Haring-Ausstellung in Linz | ||||
|
Für
Wirbel sorgt jetzt eine Ausstellung des amerikanischen Künstlers Keith
Haring (1958-1990) in der Neuen Galerie beziehungsweise - mit einem
großformatigen Werk - in der Friedenskirche in Linz-Urfahr. "Nach dem
Vorbringen besorgter Bürger" habe sich Volksanwalt Ewald Stadler (F)
eingeschaltet, teilte dieser am Freitag in einer Aussendung mit. Er prüfe
jetzt im Besonderen, ob der Landesschulrat den Besuch der Ausstellung für
Schüler angeordnet habe oder dies zumindest billige. Besonders wertvoll Die Aussendung Stadlers trug den Titel: "Verpflichtender Schülerbesuch einer sexistischen Ausstellung mit pornografischem Charakter". Es handle sich, so der Volksanwalt, um "Darstellungen homosexueller, sodomistischer und blasphemischer Handlungen". Minderjährige würden angeblich im Rahmen von Schulveranstaltungen veranlasst, "vor diesen Bildern stehend ihre persönlichen Eindrücke und Empfindungen laut für die umstehende Kindergruppe hörbar" wiederzugeben. Der oberösterreichische Landesschulrat habe in einem Erlass die Ausstellung als "besonders wertvoll" und als "für Pflichtschüler sehr wichtig" eingestuft und den Ausstellungsbesuch für Schüler empfohlen. Überprüfung läuft Er prüfe jetzt nicht nur, ob der Besuch der Keith-Haring-Ausstellung vom oberösterreichischen Landessschulrat angeordnet oder zumindest gebilligt wurde, sondern auch, ob minderjährige Schüler dazu verpflichtet würden, "im Rahmen des Unterrichts diese Ausstellung zu besuchen und ihre Empfindungen vernehmbar zu äußern". Weiters prüfe er, ob das Land Oberösterreich die Ausstellung bewerbe und beim Besuch im Rahmen von Schulveranstaltungen die Eintrittsgelder refundiere. "Das Entsetzen von Eltern und Christen wäre nur allzu verständlich", schloss Stadler seine Aussendung. Reaktion vom Landesschulrat Am Freitagvormittag reagierte der Präsident des oberösterreichischen Landesschulrates, Fritz Enzenhofer, auf die Kritik von Volksanwalt Ewald Stadler. Enzenhofer bestätigte auf Anfrage der APA, dass er in einem Erlass vom 24. Jänner des heurigen Jahres den Besuch der Keith-Haring-Ausstellung empfohlen habe, die Lehrer seien aber auch aufgefordert worden, in diesem Fall eine erhöhte Sensibilität an den Tag zu legen. | |||
Übersicht |