Kultur

"Street Dance" auf der Parkbank

25.07.2007 | SN
"La Strada" in Graz: Zehn-Jahres-Jubiläum für das Internationale Festival für Straßen- und Figurentheater

MARTIN BEHR

GRAZ (SN). Was hat der Mann bloß auf der Parkbank vor? Eben noch hantiert er wie wild mit Zeitungsblättern, jetzt erinnert seine skurrile Schräglage auf der öffentlichen Sitzgelegenheit an eine One-Minute-Sculpture von Erwin Wurm. Diese Spontanaktion fällt unter die Rubrik "Street Dance" und stammt von der französisch-österreichischen Gruppe Ex Nihilo.

Mit ihrem Programm "Trajets de vie, trajets de ville" werden die 23 Tänzer beim Grazer Straßenkunstfestival "La Strada", das vom 27. Juli bis 4. August stattfinden wird, zu Gast sein.

Seit zehn Jahren belebt "La Strada" das kulturelle Grazer Sommerloch. Das Team rund um Diana Brus und Werner Schrempf hat mehrfach bewiesen, dass Zirkus Tiefgang haben kann, dass Straßentheater mehr ist als Stelzengehen und Feuerschlucken. Figurentheater, Straßenkunst und Cirque Nouveau: In diesen Bereichen agiert das international vernetzte Festival. "In und mit der Stadt" lautet das Motto für den heurigen Veranstaltungsreigen, der mit der Produktion "Infinita" der "Familie Flöz" beginnen und mit der rauschhaften Himmelsperformance "The Lazy Kings" der französischen Formation "Transe Express" enden wird.

Eine Brücke zur bildenden Kunst schlägt der steirische Künstler Christian Eisenberger, wenn er die Figuren aus dem legendären Pressefoto, das fliehende Kinder im Vietnam-Krieg zeigt, lebensgroß nachbaut und diese auf Grazer Plätzen postiert. "Die Szene wird in die dritte Dimension erweitert, die Bevölkerung kann sich quasi im Foto bewegen", sagt Eisenberger. Wie sehr Gebäude oder Skulpturen zu Klangkörpern werden können, wird das Projekt "Instrument Monument" der französischen Gruppe "Decor Sonore" auszuloten versuchen. Dafür sollen das Grazer Opernhaus und die vorgelagerte Skulptur "Lichtschwert" von Hartmut Skerbisch zu Musikinstrumenten mutieren. "Jedes Material, jedes Objekt hat seinen Klang", erläutert "Decor Sonore"-Leiter Michel Risse.

Dass die Stadt Graz auch Eigenständiges zu bieten hat, will "La Strada" mit dem Projekt "Strada Fideln" der jungen Musikerin Resi Härtel unter Beweis stellen. Sie strebt in ihrer "mit Freunden" gestalteten Performance einen Dialog aus steirischem Liedgut, neapolitanischen Kanzonen, Slow Jazz, irischen Einflüssen, Balkan und Polka an.

Mit einem Budget von 800.000 Euro präsentiert "La Strada" heuer 187 Künstler an 37 Spielorten in Graz, Stainz, Weiz und Gleisdorf.

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