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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
02. Dezember 2006
17:25 MEZ
Kontracom-Bürgerbegehren in Salzburg stieß auf wenig Interesse
Nur 1.970 Salzburger gaben ihre Stimme ab - 90,8 Prozent für ein Verbot von moderner Kunst im öffentlichen Raum

Salzburg - Ein als Folge des Festivals "Kontracom" abgehaltenes Bürgerbegehren stieß bei den Salzburgern auf Desinteresse: Nur 1.970 von 102.963 stimmberechtigten Bürger nützten die Möglichkeit, sich für oder gegen moderne Kunst im öffentlichen Raum in Salzburg auszusprechen. Deren Meinung war allerdings eindeutig: 90,8 Prozent waren für ein Verbot von Gegenwartskunst auf den Straßen und Plätzen der Altstadt.

In der Eintragungswoche, die von Montag bis Samstagmittag gedauert hate, suchten nur 1,91 Prozent der Stimmberechtigten die sechs Abstimmungslokale auf. Zur Einleitung des Bürgerbegehrens waren übrigens 2.000 Unterschriften nötig gewesen.

Initiiert wurde das Bürgerbegehren im Rahmen des Festivals "Kontracom" vom Schweizer Künstler Christoph Büchel. Er hatte die Aufregung um den umgedrehten Hubschrauber oder einen Bauzaun vor dem Mirabellgarten für seine eigene Kunstaktion "Salzburg bleib frei" genützt und Unterschriften für ein fiktives Bürgerbegehren gesammelt. Da die laut Stadtrecht notwendigen 2.000 Unterzeichner erreicht und die Unterschriften auch beim Bürgermeister eingereicht wurden, musste das Mittel der direkten Demokratie durchgeführt werden. Die Salzburger konnten eine Woche lang zur Frage abstimmen, ob die Altstadt "für die Dauer eines fünfjährigen Moratoriums frei von Gegenwartskunst im öffentlichen Raum zu bleiben" hat. (APA)


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