Wien (APA) - "Meistens ist ja so, dass
Galeristen der Stadt etwas verkaufen wollen. Aber diesmal
handelt es sich wirklich um ein Geschenk", meinte der Wiener
Galerist Ernst Hilger am Mittwoch bei der offiziellen Übergabe
seines Geschenkes in der Musiksammlung der Stadt Wien. Dabei
handelte es sich um eine Büste des Komponisten Robert
Schumann, die der österreichische Künstler Alfred Hrdlicka
gestaltet hat.
Künftig steht der bronzene Kopf
Schumanns (1810-1856) auf einem von Adolf Loos entworfenen
Kaminsims, und ist Besuchern der Musiksammlung dauerhaft
zugänglich. "Diese Schenkung soll meinen Dank an diese Stadt
ausdrücken, in der ich mit meiner Galerie seit 35 Jahren immer
gut aufgenommen wurde. Solange bin ich auch mit Alfred
Hrdlicka verbunden, dem Musik sehr viel bedeutet", erklärte
Hilger weiters. Der Schumann-Kopf Hrdlickas ist 2003/04 auf
Anregung Dieter Rontes vom Kunstmuseum Bonn für den Verein
Schumannhaus Bonn entstanden, und 51 mal 40 mal 40 Zentimeter
groß. In diesem Werk thematisiert Hrdlicka "weniger den
Komponisten Schumann, als viel mehr den an seiner und in
seiner schöpferischen Veranlagung geforderten und leidenden
Menschen". Kulturstadtrat Mailath-Pokorny enthüllte gemeinsam
mit Hilgers Mutter die Büste, und freute sich über den
Standort: "Viele Wiener wissen gar nicht, was in der Wiener
Musiksammlung alles beherbergt ist. Sie wird auch auf der
Welterbe-Liste der UNESCO geführt". Hrdlicka selbst, der in
Begleitung seiner Ehefrau an der Zeremonie teilnahm, wollte
keinen Kommentar zu seinem Werk geben: "Mein Beitrag steht
hier", meinte er mit Verweis auf die Büste.
APA 13:47
9.11.2005 |