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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
17. Juli 2009
16:24 MESZ

>>Salzburg, Leica Galerie, 10.00 - 14.00

 

Weißer Fotograf blickt auf schwarzen Politiker: Jürgen Schadebergs Porträt von Nelson Mandela.


Bilder aus einem gespaltenen Land
Der Fotograf Jürgen Schadeberg in der Salzburger Leica Galerie

Jürgen Schadeberg ist ein Wanderer zwischen Europa und Afrika. 1931 in Berlin geboren, erlernt er den Beruf eines Fotografen, arbeitet bei der Deutschen Presseagentur, bevor er 1950 ein Schiff Richtung Kapstadt besteigt. Südafrika wird seine neue Heimat, der er bis heute verbunden ist. Schadeberg leistet Pionierarbeit in Sachen Fotojournalismus, 1951 heuert er bei der einzigen Zeitschrift für Schwarze an, die auch von Schwarzen produziert wird: "Drum" heißt die Illustrierte für Kultur, Lifestyle und politische Reportagen. Die Redaktion sitzt in Sophiatown, dem Stadtteil Johannesburgs, in dem Schwarze und Weiße damals noch nebeneinander leben. In den dortigen Kaschemmen boomt die Jazzszene, die Schadeberg dokumentiert. Auch damals kein ungefährliches Unternehmen für einen Weißen, genau wie Fotoreportagen in den Townships, von Sklavenfarmen der Buren sowie Porträts von ANC-Widerstandskämpfern wie Nelson Mandela.

Schadeberg macht sich damit bei Südafrikas Machthabern nicht beliebt. Als Freunde und Kollegen wie Henry Nxumalo ermordet werden, verlässt er 1964 das Land. Nur noch heute sind seine großartigen Fotos in der Ausstellung Timeless Moments zu sehen. (dog, DER STANDARD/Printausgabe, 18./19.07.2009)

 

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