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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
29. April 2009
20:48 MESZ


Galerie Andreas Huber
. Capistrangasse 3, 1060 Wien. Bis 16. 5. 

 

 

Teil der Serie "A Good Idea Is A Good Idea" von Dan Rees.


Kopiert, nicht gefälscht
Dan Rees' Ausstellung "if it looks like it and feels like it" in der Galerie Andreas Huber in Wien

Schwarz-weiß kopiert, hängen in Dan Rees' Ausstellung "if it looks like it and feels like it" einige der berühmtesten Rothkos. In einer durchaus respektvollen Wiederaufnahme hat Rees sich zudem die malerischen Gesten von Kippenberger, Malewitsch oder de Kooning zu eigen gemacht und ihre Bilder auf dem "White Album" der Beatles reproduziert.

Zur Kontemplation sind die Bilder von Rothko nicht mehr wirklich geeignet. Dem Künstler Dan Rees haben Postkarten als Kopiervorlagen für seine Poster gedient, die nun in der Galerie Huber ausgestellt sind. Mit sieben Postern wurden im kleinen Raum zudem viel zu viele "Rothkos" gehängt, wodurch Rees die ursprüngliche Einmaligkeit unterläuft und den Aspekt der Reproduktion noch einmal betont.

Dan Rees interessiert sich für die Neuinterpretation von Kunstwerken und die Divergenz zwischen der Rezeption zum Entstehungszeitpunkt eines Werks und dessen zeitgenössischer Vermittlung. Rees tritt aber nicht nur mit der Kunstgeschichte in einen Dialog; auch zeitgenössische Künstler tauchen auf: In Variable Peace spielt er Pingpong mit Jonathan Monk, ebenso liegt die Papierarbeit" A Cup of Tea with Gavin Turk" auf, die zumindest eine Zusammenarbeit mit dem berühmten Young British Artist suggeriert.

Ganz sicher nicht um eine Reproduktionserlaubnis gefragt wurden hingegen Kippenberger, Mondrian oder de Kooning, die in der Ausstellung insofern mit ihren Handschriften anwesend sind, als dass Rees fünf Ausgaben des "White Album" der Beatles in Aneignung ihrer berühmten malerischen Gesten bemalte, und unüberhörbar wird man dort irgendwann auch noch an Cage gemahnt, wenn immer wieder mal ein schräger Ton seiner Soundarbeit "2 cats locked in a room with a grand piano" erklingt. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.4./1.5.2009)

 

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