"Bildnis Wally" wurde im Leopold Museum enthüllt
13 Jahre lang war die „Wally“ nicht in Wien, im erst nach der Beschlagnahmung 1998 eröffneten Leopold Museum hängt sie nun zum ersten Mal. Der Eingangsbereich vor den Schiele-Räumen hält ausführliche Bild- und Infotafeln zur Biografie Wally Neuzils, zum kunsthistorischen Kontext des Gemäldes sowie zu „Wally und die Folgen“ bereit. Immerhin habe „dieses Bild ein neues politisches Umdenken begründet“ und zum heutigen Restitutionsgesetz geführt, wie Elisabeth Leopold unterstrich.
Rudolf Leopold hatte in seinen Schriften über Schiele stets betont, dass das Porträt Wallys als „Gegenstück zu seinem Selbstbildnis“ gemalt worden sei. Das Bildformat ist identisch, aber auch formale und stilistische Ähnlichkeiten stechen ins Auge: Die Pflanzenmotive im Hintergrund, die schmächtigen Körper, die abgeschnittenen Haare durch den Bildrand und die Neigung der Köpfe, die sich einander zuzuwenden scheinen. Neben dem „Bildnis Wally“ hängt eine weitere Darstellung der Schiele-Geliebten, mit der er zwischen 1912 und 1915 lebte: Die „Knieende mit grauem Umhang“.
Bei den Erben nach Lea Bondi-Jaray, der das Bild während der NS-Zeit entzogen wurde, bedankte sich Sohn Diethard Leopold, „dass sie diesen historischen Vergleich möglich gemacht haben“. Mit den Erben akkordiert wurde der Text, der neben dem Bild zu lesen ist und die Geschichte um Entziehung und jahrelangen Rechtsstreit erzählt.
Der große Gewinner des Vergleichs sei „letztlich die Öffentlichkeit“, sagte der kaufmännische Direktor des Museums, Peter Weinhäupl. Die „Wally“ sei „für Österreich gerettet - sie ist eine Ikone“. Für die Finanzierung des Vergleichs wurde bereits ein Konvolut von anderen Werken beim Bundesdenkmalamt für eine Ausfuhrgenehmigung eingereicht.
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