| Malerei, auf den Hund gekommen |
Hunde
sind seit Urzeiten Begleiter des Menschen. Und immer waren sie auch
schon Modelle für Maler: Ein wunderschöner Bildband zeigt Hunde und
ihre Maler quer durch die Kunstgeschichte. Von Silvia Nagl
Im Prado von Madrid sei ihr beim Betrachten der vielen Kunstwerke
plötzlich die beinahe allgegenwärtige Präsenz von Hunden aufgefallen,
schildert die Kunsthistorikerin Erika Billeter den Ausgangspunkt für
diesen Bildband. „… und plötzlich entdeckte ich sie überall: bei
Tizian, Velasquez, Goya, bei den Italienern und den Holländern. Seit
dieser Zeit habe ich meine Museumsbesuche unter das Motto ,Hunde auf
Meisterbildern’ gestellt.“
Der Hund ist seit Urzeiten Begleiter
des Menschen. Schon in prähistorischen Felszeichnungen tauchen
Hundeszenen – vorwiegend bei der Jagd – auf. Auf Tonvasen aus Babylon
sind Hundeabbildungen ebenso zu sehen wie auf griechischen
Vasenmalereien oder auf ägyptischen Sarkophagen. In der Antike
wurde der Hund wegen seiner Treue und Zuverlässigkeit auch in höchsten
Tönen von Dichtern gelobt. Eines der schönsten Denkmäler setzte wohl
Homer den Hunden: In der Gestalt des Argos, der seinen Herrn Odysseus
als Einziger wiedererkennt.
Freund des Menschen Im Laufe des
19. Jahrhunderts kam es in Mode, Porträts vom Hund anfertigen zu
lassen. Schlafende, knurrende, kuschelnde Hunde unzähliger Rassen und
Mischungen waren dabei vertreten. Ob kräftiger Jagdhund, süßes
Schoßhündchen, elegantes Status-Symbol, treuer Begleiter – der beste
Freund des Menschen, der Hund, hat in der Malerei seinen festen Platz
bekommen.
Keine Okkasion, aber ein wunderschöner Bildband für
Hunde- und Kunstfreunde, mit Beschreibungen über die jeweiligen
Kunstwerke und einem ausführlichen Anhang mit Kurzbiographien
sämtlicher im Buch vertretenen Künstler und Künstlerinnen. Erika
Billeter: „Hunde und ihre Maler. Zwischen Tizians Aristokraten und
Picassos Gauklern“; Benteli Verlag, 408 Seiten mit 350 farbigen Abbildungen, gebunden; 79,80 Euro
vom 04.07.2007 | |
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