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Make Love Not A Warhol

Make Love Not A Warhol

Aufzählung (cai)Was ein Bumerang ist, das weiß jeder. Das ist das, was immer zu einem zurückkommt, egal wie oft man es wegschmeißt. (Als Kind hätte ich daraus jetzt geschlossen: Aha, die Blockflöte.) Aber was, bitte, ist ein Mamarang? In der Galerie Krinzinger gibt’s gleich 15 Stück davon. Okay, vielleicht handelt es sich eh bloß um gewöhnliche Anagramme (wo man ja in einem Wort die Buchstaben vertauscht), während ein Mamarang ein Anagramm vom Anagramm ist. Vom Wort "Anagramm". Gavin Turk hat jedenfalls fremde Leute dazu angestiftet, 15 Porträtbüsten von ihm (aus geschmeidigem Ton) grotesk zu verformen, um sie nachher museal zu beschriften, wobei er seinen Namen auf alle nur erdenklichen Arten entstellt hat. Mit kongenialer Bestialität. (Vitkun Gar, Krut Nivag .. .)

15 Charakterköpfe, bizarr wie die vom Franz Xaver Messerschmidt. Ein einziger Schrei nach einem Aspirin. Schon vom Hinschauen kriegt man einen Kater (also eine Miaugräne, äh: Migräne). Der Turk zitiert überhaupt gern. Fälscht ungeniert ein paar Warhols. Tja, von der Hippie-Weisheit "Make Love Not A Warhol" hält er anscheinend nicht viel. Und wen meint er mit dem Aschehäufchen auf dem Sockel? Denn das ist doch sicher auch ein Porträt. Hm. Von der Knusperhexe? Ja, wenn zwei rote Schuhe dabeistünden, wüsst’ ich genau , wer’s ist. Diese Göre aus Kansas, die es nach Oz verblasen hat. Tschuldigung: Paulinchen aus der gar traurigen Geschichte mit dem Feuerzeug. Ich hab kaum meinen Drang unterdrücken können, einmal kräftig reinzupusten. Wär’ aber sowieso verlorene Sadistenmüh gewesen. Weil das in Wahrheit ein hyperrealistisch bemalter Bronzeguss ist. Wie der Ziegelstein da hinten. Gavin Turk ist nämlich ein Magier. Der kann Gold in Dreck verwandeln. Mit seinem Zauberstaberl (dem Pinsel). Die Kunst tarnt sich als Realität, die so tut, als wäre sie Kunst. (Hä?)

Galerie Krinzinger

(Seilerstätte 16), Gavin Turk, bis 26. März

Di. – Fr.: 12 – 18 Uhr, Sa.: 11 – 16 Uhr

Parkplatz frisst Auto

Aufzählung (cai)Beim Mauroner, da geht’s zu wie in dieser Filmkomödie "Ey Mann, wo is’ mein Auto?". Nein, da raufen sich keine Dominas aus dem All mit Hänsel und Gretel um einen Rubikwürfel. (Mit Hänsel und Gretel? Blödsinn. Mit zwei schwulen außerirdischen Schweizern. – Löse den Rubikwürfel, zerstöre das Universum!) Aber man tut sich verdammt schwer, auf Anhieb das Auto zu finden. Weil es von einem Busch gefressen worden ist, der es schon halbert verdaut hat. Gut, das könnte auch eine heftige Liebesszene sein. Immerhin bäumt sich der Fiat auf und busselt mit seiner frontalen Knutschzone, falsch: Knautsch zone, den Boden ab, während seine Karosserie vom Gestrüpp ekstatisch überwuchert wird. Und alles hat einen sinnlich schwammigen Überzug. Paolo Grassinos Stil, einen Wagen zu parken, ist erfrischend unkonventionell. Der Rest ist eher Heimwerkermystik. Die zwei mitTrichtern gespickten Kerle sind übrigens keine schwulen Schweizer Aliens namens Hänsel und Gretel.

Mario Mauroner Contemporary Art Vienna

(Weihburggasse 26), Paolo Grassino, bis 19. März

Di. – Fr.: 11 – 19 Uhr, Sa.: 11 – 16 Uhr

Auch Menschen sind affig

Aufzählung (cai)Ein echter Fronius (1903 – 1988) ist halt voll im Öl. Also kein g’spritzter Apfelsaft. Unverdünnte, schwere Malerei. Jö, die Hafenszene schaut aus wie die Versumpfung des Impressionismus! Aber in die Blätter , da wischt man die Augen begeistert hinein wie in eine Serviette. ( Blöder Vergleich.) Düstere Zeichnungen und Radierungen mit kernigem Strich. Tragikomische Alpträume, die Abenteuer des Edelnarren Don Quijote, und Karl Merkatz spielt Kafkas "aufgestiegenen" Affen. Der Mensch - ein Aff’ mit Matura.

Galerie Wolfgang Exner

(Rauhensteingasse 12), Hans Fronius, bis 28. März

Di. – Fr.: 11 – 18 Uhr, Sa.: 11 – 17 Uhr

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Printausgabe vom Mittwoch, 16. März 2011
Online seit: Dienstag, 15. März 2011 18:15:02

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