VN Do, 4.5.2006

Politik
Lokal
Sport
Markt
Kultur
Magazin
Welt

Chronik
Leserbriefe

VN-Heimat

Anzeigen
eVN.vol.at
eVN-Offline

Leser
werben Leser






Kultur 

Eine Reise nach New York

Cornelia Blum zeigt neue Papierarbeiten und Fotoinstallationen im Kesselhaus.

ARIANE GRABHER

Bregenz (VN) Als Gasthaus mit bunt-schlankem Kulturkonzept präsentiert das Kesselhaus auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei Schoeller in Bregenz derzeit eine Ausstellung. Zu sehen sind neue Arbeiten von Cornelia Blum, die während und nach einer New-York-Reise entstanden sind. Die doppeldeutige Wortspielerei "New York Times" umfasst zunächst eine Reihe kleinformatiger "Black Boxes".

Sport, Kunst, Lokal

Als Papierarbeiten setzen sie sich aus den gefalteten, in Kästchen präsentierten verschiedenen Rubriken der Sonntagsausgabe der New York Times zusammen. Die geballte Information aus den Bereichen Sport, Kunst, Lokal und Wirtschaft, der unmittelbaren Lesbarkeit und dem Zugriff entzogen, und doch vorhanden, mündet in zufällige Bilder. Während diese Arbeiten mit (Zeitungs-)Papier im Kontext des bisherigen Werks von Cornelia Blum zu verankern sind, überraschen die neuen raumbezogenen Fotoinstallationen zunächst durch ihre großen Formate. Auf Lastwagenplanen gedruckt, von der Decke abgehängt und im Raum gestaffelt, ergibt sich bei jedem Standortwechsel eine neue Perspektive auf diese eigenwillige fotografische Skyline. Dabei wird der Blick unweigerlich nach oben geführt.

Streifzüge

Als Motive dienen jedoch nicht die hinlänglich bekannten New York Spots. Zum Bildthema werden vielmehr spontane Eindrücke und die vielen kleinen Momente, die die Künstlerin auf ihren Streifzügen durch die Stadt mit der Kamera festgehalten hat. Zwischen pulsierender Bewegung und bewusstem Innehalten, zwischen zufälliger Bewegung und kalkuliertem Aufeinandertreffen, entsteht ein persönliches Reisetagebuch, das sich auf einer weiteren Ebene auch mit gesellschaftspolitischen Themen in Verbindung bringen lässt. Collageartig zusammengesetzt, verstärken sich Aussage und Inhalt des Geschauten, im Bild Festgehaltenen. Die Faszination einer Stadt der extremen Kontraste mündet bei Cornelia Blum in Fotoarbeiten, die die Ambivalenz zwischen Verloren-Sein und dem Aufgehen in der Masse bildhaft zum Ausdruck bringen.

Die Ausstellung ist bis 10. Juni zu besichtigen, geöffnet Montag bis Samstag, 9 bis 24 Uhr, Sonntag, 18 bis 24 Uhr

ZUR PERSON

Cornelia Blum Künstlerin Geboren: 1961 in Höchst Ausbildung: HTBL Salzburg, Fachrichtung Textil Laufbahn: Ausstellungen u. a. in Vorarlberg, der Schweiz und Liechtenstein Wohnort: Höchst

Fotoarbeiten, die die Ambivalenz zwischen Verloren-Sein und dem Aufgehen in der Masse zum Ausdruck bringen. (Fotos: Cornelia Blum)




Kultur 

Zum Seitenbeginn