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kunstraum
Aus dem Nachlass des langjährigen Art-Directors von Vogue
und Harper's Bazaar, Mehemet Fehmy Agha hat Johannes Faber einen schönen
Einblick in die Geschichte der Modefotografie zusammengestellt. Am Anfang
stehen präraffaelitische Inszenierungen von Julia Margaret Cameron und der
Piktoralismus Heinrich Kühns. De 40er/ 50er Jahre faszinieren mit
Aufnahmen Coco Chanels von Helmut Newton und Richard Avedon. Weiteres
Highlight ist eine Strecke mit Farbfotografien aus den späten 60ern von
Horst P. Horst, Bert Stern, Helmut Newton, David Bailey, Gilles Larrain.
Spannende Einblicke in die Arbeitsweise des Fotografen geben
Kontakt-Abzüge von Peter Lindbergh, Cecil Beaton, Gleb Derujinsky. (IV.,
Brahmsplatz 7; bis 29. August)
PROJEKTRAUM VIKTOR BUCHER: HASEN
Der Kunsthase hat Hochsaison. Während sich der Dürersche
in der Albertina erst im September aus dem Bau wagt, schickt der
Konzeptkünstler Ottmar Hörl bereits von Nürnberg aus 7000 Duplikate in die
Welt. Für Frenzi Rigling ist der Hase eine Kindheitserinnerung, ist die
Schweizerin doch aufgewachsen, wo sich Fuchs und Hase Gut' Nacht sagen.
Nun drängt diese Erinnerung an die Oberfläche und wird zum zentralen Motiv
einer gemeinsam mit Martin Walde erarbeiten Installation.
Anspielungsreicher Titel: "Wabbit Twouble". Fünf Mal hat Rigling dafür
Meister Lampe per Siebdruck auf weiße Tücher aus dem Flugsportbereich
gepresst. Doch mehr als das Naturvorbild interessiert sie das Crossover
der Posen. Nun liegt der Hase in zartem Rot auf den Segeln hingestreckt,
bald als androgynes Wesen, bald in Kreuzigungshaltung, mal mit stolz
geschwellter Brust als Macho, mal als Bilderbuchschönheit. Martin Walde
stellte eine Konstruktion aus Angelruten bereit, die die Tücher zwischen
Decke und Boden verspannt. In seiner verbogenen Fragilität mutet der
Stangenwald nachgerade komisch an, beschwört aber nichtsdestotrotz die
Flüchtigkeit und Vergänglichkeit allen Seins. (II., Praterstr. 13/I; bis
30. 8., tel. Vereinb.: 0699/194 63 433) Johanna Hofleitner
© Die Presse | Wien
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