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Zuletzt aktualisiert: 07.06.2011 um 21:03 UhrKommentare

Weilers feine Schule der Wahrnehmung

Die Wiener Albertina zeigt die bislang größte Ausstellung mit Grafiken von Max Weiler (1910 - 2001): 200 Werke aus mehr als 70 Jahren.

Foto © KK

"Seit gut vier Jahren heißt mein Lebensabschnittspartner Max Weiler": Sagt Regina Doppelbauer. Seit gut vier Jahren betreibt die Kunsthistorikerin im Rahmen der Wiener Albertina ein Forschungsprojekt, das Dokumentation und Digitalisierung des grafischen Werks des 2001 im 91. Lebensjahr gestorbenen Künstlers gewidmet ist. Einem gewaltigen Werk.

Mehr als 3.200 grafische Arbeiten umfasst das Verzeichnis bereits, ab 2013 soll es auch online zugänglich sein. Immer wieder bekommt Doppelbauer Hinweise, melden sich Besitzer von Weiler-Blättern: "3500, 3600 könnten es schon werden".

Fast 100 Werke Weilers befinden sich in Albertina-Besitz, schon Anfang der 1950er-Jahre erwarb der damalige Direktor Otto Benesch Zeichnungen und Aquarelle und entsandte deren Schöpfer 1955 zur Grafikbiennale nach São Paulo. Yvonne Weiler, die Witwe des Künstlers, spricht also nicht unbegründet von einer "langen fruchtbaren Beziehung".

Rund 200 Exponate aus 71 Jahren wurden nun für die große Schau "Max Weiler. Der Zeichner" ausgewählt. Von einem Selbstporträt aus dem Jahr 1930 bis zu einem Wachskreiden-Diptychon vom 21. Jänner 2001 (der Künstler starb acht Tage später) reicht der Bogen. Von der zarten Din-A4-Bleistift-Landschaft wie "Lobau" (1931) bis zum zehn mal zwei Meter messenden "Naturgebild". 1985 mit Kohle auf grundierter Leinwand verwirklicht. Ein zugleich kraftvoll und subtil angelegtes Panorama, wie oft bei Weiler, in der Balance von mikro- und makroskopischem Blick.

Die Retrospektive, von einem fabelhaften Katalogbuch begleitet, beweist einmal mehr die Singularität des Tirolers. Als zeichnender Maler, malender Zeichner. Als Künstler, der souverän zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion nicht wechselt, sondern das eine im anderen ganz selbstverständlich als Möglichkeit der Wirklichkeitswahrnehmung sichtbar macht. "Wie eine Landschaft" und "Wie Pflanzen" verweisen als Titel von Einzelwerken oder Werkzyklen auf die Optionen.

Die sorgfältige Aufbereitung lässt Entwicklungen in Weilers Schaffen klar hervortreten. In einem Werk, das in seiner ganzen Vielfalt doch äußerst homogen wirkt. Die Lust des Künstlers am Experiment wird sinnlich erfahrbar, ebenso der Zusammenhang von Malerei und Grafik. Etwa durch die faszinierenden "Probierblätter": kleinformatige Papiere, auf denen Weiler seine Eitemperafarben mischte und testete. Aus wenigen Quadratzentimetern dieser Blätter schuf er danach oft großformatige Gemälde, aber auch Tuschegrafiken.

Max Weiler. Der Zeichner. 10. Juni bis 16. Oktober, Albertina Wien.

WALTER TITZ

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Fakten

Max Weiler, geboren am 27. August 1910 in Absam, gestorben am 28. Jänner 2001 in Wien.

Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er von 1964 bis 1981 auch als Professor lehrte.

Mitte der 80er-Jahre lernte Weiler seine um 31 Jahre jüngere zweite Ehefrau Yvonne kennen, die seit seinem Tod sein künstlerisches Erbe vermittelt.

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