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Heiligenkreuzerhof: Sammlung der Angewandten
Abstraktion in Österreich
Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Das Thema gilt als oft im 20. Jahrhundert
gegenüber expressiven figürlichen Tendenzen in Österreich vernachlässigt:
Nun zeigt die Universität für angewandte Kunst einen auf die Abstraktion
konzentrierten Querschnitt (erstmals nach Oberhubers Aktivitäten in diese
Richtung) ihrer Ankäufe für das Sammlungsarchiv unter dem Titel
"Farbenlust und Formgedanken. Abstrakte Wege in Österreich 1900-2000".
Kuratorin Erika Patka ist Leiterin des Archivs; sie stand mit der
Auswahl von nur 100 Beispielen aus den Bereichen Malerei, Grafik,
Bildhauerei, Architektur(skizze) und Fotografie vor keiner leichten
Aufgabe.
Dass dabei nun besonders in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts die mittlerweile bekannt gewordenen Friedl Dicker, Erika
Giovanna Klien oder Karl Steiner hervorgehoben wurden, versteht sich von
selbst.
Die Schau ist in verschiedene thematische Schwerpunkte wie
Konzept, Materialreiz, Informel, Geometrie, Raum, Gefühlsmomente,
Bewegung, Ornament usw. gegliedert, und auch der von der Kuratorin mit
Gabriela Nagler gestaltete Katalog erläutert diese.
Von Singer,
Rochowansky, Ullmann, Hans Hofmann Uchatius, Nechansky zu Wotruba,
Hoflehner, Bertoni, Urteil und den nächsten Lehrergenerationen Unger,
Tasquil, Ölzant, Philipp, Jungwirth bis zu der jüngeren Generation Kowanz,
Graf, Dunst, Tandon, Kienzer, Zitko u. v. a. reicht der Überblick. Es sind
nicht nur die Emigranten, die Verbliebenen, die Nachfolgenerationen, viele
Lehrer und Schüler des Hauses am Stubenring ablesbar, sondern auch die
kluge und vervollständigende Ankaufspolitik. Eine der wichtigen, meist
unsichtbaren Sammlungen in Wien. (Zu sehen bis 21. Juli.)
Erschienen am: 25.06.2001
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