Davor gab es die Möglichkeit, in Form eines öffentlichen Interviews Fragen an Ai Weiwei zu stellen. Die Antworten - der Künstler war nicht persönlich anwesend - wurden am Sonntag veröffentlicht, das Projekt in der Station am Hunerkogel ist bis 14. August zugänglich.
Als er von den Widerständen gegen das Projekt gehört habe, begann es ihn noch mehr zu interessieren, so der Künstler. Ein Projekt gewinne immer an Bedeutung, sobald die Leute dagegen seien. Bemerkenswert die Aussage Weiweis auf „Wie sollen die Menschen, die in einem Jahr auf den Dachstein klettern, diesen Stein wahrnehmen?“ - „Sie sollten den Felsen vergessen“. Der Respekt vor der Natur bzw. das Leben im Einklang mit der Natur sei in der chinesischen Philosophie tief verankert, meinte ein Fragesteller: „Ist dieses Projekt nicht genau das Gegenteil davon?“ - „Mit diesem Projekt teste ich unser Verständnis für unsere Natur“, so Weiwei.
In China finde das Projekt so gut wie keine Beachtung, so der Künstler in einer der Antworten, „da es den Publikumsmedien fast zur Gänze verboten ist, über meine Arbeit zu berichten. Gerade dieses Projekt hat einen sogenannten 'heiklen Informationshintergrund', was bedeutet, dass alles, was mit dem Erdbeben in Sichuan zu tun hat, sehr heikel sein könnte“. Wenn man einen Stein aus Europa z. B. auf den Minya Konka, den höchsten Berg in Sichuan, brächte, so Weiwei in Beantwortung einer entsprechenden Frage, würde er als Individuum oder als Chinese so ein Projekt sehr gerne sehen.
© SN/SW
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