Salzburger Nachrichten am 3. August 2006 - Bereich:
Neues im Mumok zu Stiftung Ludwig-Jubiläum

Gleich mit zwei neuen Ausstellungen wartet das Museum Moderner Kunst (Mumok) im Sommer auf: Mit "Review" wirft man einen Blick auf die 25-jährige Sammlungsgeschichte der Stiftung Ludwig, anlässlich des 20. Todestages von Joseph Beuys werden die Arbeiten der "Kölner Mappe" präsentiert. Beide Ausstellungen werden Donnerstagabend eröffnet.

Bereits zuvor blickte Direktor Edelbert Köb in die Zukunft: Die Hauptaufgabe des Mumok sei es, in den kommenden Jahren mehr Raum zu schaffen. Ob dies mit der erhofften Dependance "Mumok 21" realisiert werden kann, ist auf Grund des Kommunikations-Stillstands von Seiten der Stadtentwicklungsgesellschaft jedoch mehr als fraglich.

Die Bandbreite der Sammlung beweist das Mumok gleich im Eingangsbereich der neuen Schau "Review". Hatte Andy Warhols Mick Jagger-Serie bisher an einer wenig prominenten Stelle des Museums ihr Dasein gefristet, stehen die Porträts nun als eines der fünf repräsentativen Werke aus dem großen Schenkungsblock von 1981 im Vordergrund. Auch die zweite Schenkung aus dem Jahr 1991 versammelt Größen der 60er- und 70er-Jahre: Picassos "Femme assise a l'echarpe verte" oder John de Andreas "Woman on Bed".

Weitere 25 Ankäufe befinden sich im hinteren Teil der Ausstellung, darunter Paul Klees "Boote und Klippen" (1927), Wassily Kandinskys "Trotzig" (1933) bis hin zu Jeff Walls "Man with a Rifle" (2000). Dass eine Überblicks-Schau dieses Kalibers eine gewisse Willkür vermittelt ist angesichts der Fülle und Vielfalt verständlich. So wirkt etwa Kokoschkas "Wien, Blick vom Liebhartstal III" (1933) ein wenig deplatziert, während Rudolf Schwarzkoglers Nachlass gut abgetrennt vom Rest den Wiener Aktionismus aufleben lässt.

Köb würdigte das "beispiellose Mäzenatentum" des Industriellen- und Sammlerehepaars Irene und Peter Ludwig. Der Bestand der Stiftung, die 1981 gegründet wurde, umfasst mehr als 400 Inventarnummern.