Fotografien als Raumerfahrung

Der österreichische Künstler Michael Höpfner stellt in der Galerie Winter seine jüngsten Fotografien aus.


Große Schwarz-Weiß-Fotografien in Alurahmen von Gebirgszügen und unsichtbaren Horizonten sind derzeit bei Hubert Winter zu sehen. Es sind helle Fotografien, in denen ein milchiges Licht die diffus festgehaltenen Bergspitzen gering kontrastieren.

Vita

Michael Höpfner, Kremser des Jahrgangs 1972 hat auf Akademie der Bildenden Künste unter anderem bei Franz Graf und in der "Glasgow School of Fine Art" Fotografie studiert. Im Jahr 2000 reiste er durch die Grenzregion von Nepal und Tibet und fotografierte den Kiang und Kamba Paß sowie leere Flussbetten. Diese Arbeiten sind nun in der Galerie zu sehen.

Das Zerbrechen von Unberührtem

Gemeinsam mit Hamish Fulton, mit dem Höpfner schon mehrere Märsche unternommen hat, ist ihm die Erfahrung des Gehens. Auch bei Höpfner geht es um spirituelle Geherfahrung die aber Motivsuche und Entdeckung einer Bewegung in der Zeit beinhaltet. Beim Gehen untersucht er das Zerbrechliche unter seinen Füßen und unmerklich zerfällt bei jedem Schritt die Unberührbarkeit einer Landschaft.

Morbus Kithara

Ein Bild vom Toten Gebirge hängt im Obergeschoß der Galerie. Die Geröllhalden, die sich nur in unendlicher Zeit verändern werden, beherrschen die Fotografie. Es ist fast wie ein Stimmungsbild, das die Atmosphäre des Romans Morbus Kithara von Christoph Ransmayr einfängt.

Arbeitstechniken

Michael Höpfner
Michael Höpfner

Die Schwarz-Weiß-Fotografie ermöglicht Höpfner eine Abstraktion die fast schon ins Grafische geht. In unzähligen Arbeitsschritten konstituiert sich aus Unschärfen, Konturen, dunkel-hell Tönen langsam der Raum. Lange Entwicklungszeiten sind die Folge. Höpfner vermeidet im Allgemeinen den Horizont in die Landschaft einzubeziehen sodass dem Betrachter der Fluchtpunkt entzogen wird.

Link: Galerie Winter

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