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12.03.2003 21:34

Lichtungen im Meer des Kunstgewerbes
Ein Nachbericht zur 7. ART Innsbruck



Innsbruck - Überwiegend Querschnitte durch ihre Programme boten die 75 Aussteller aus elf Ländern der siebten Auflage der ART Innsbruck. Immerhin 9000 Besucher zog die kleine Messe, die vergangenen Sonntag zu Ende ging, an. Und: Das Bemühen der Veranstalter, das Qualitätslevel zu erhöhen, war durchaus spürbar.

Dennoch musste man sich durch sehr viel Kunsthandwerkliches und Geschmäcklerisches wühlen, um erstklassige Exponate zu finden, und landete dann, wenig überraschend, bei arrivierten Galerien und Händlern: bei der Innsbrucker Galerie Thoman mit Arbeiten von Bruno Gironcoli und Franz West, bei Grita Insam mit Werken von Friedrich Biedermann, der Vertreterin Deutschlands bei der kommenden Biennale von Venedig, Candida Höfer oder einem Objekt des Damisch-Schülers Baruwa - der jungen Entdeckung auf dieser Messe.

Die Gmundner Galerie 422 überzeugte mit einem Grafikzyklus von Hermann Nitsch als One-Man-Show, Ernst Hilger bot Arnulf Rainers Mappe Mythos Marilyn, 2002 Farbradierungen von drei Platten in einer Auflage von Auflage 49+5 Exemplaren feil, Cantz Editionen zeigten Marie-Jo Lafontaines Mappe Babylon Babies, mit fünf Farbfotografien in einer Zehnerauflage.

Relativ wenige Besucher dürften auch tatsächlich gekauft haben. Klaus Thoman spricht von möglichen Folge-geschäften, Grita Insam mit einem Aufatmen in letzter Sekunde: Ein Plexiglasobjekt von Friedrich Biedermann wechselte am Sonntag 20 Minuten vor sechs ins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Wenig hilfreich zeigte sich die Sonderschau Junge Kunst: In einen winzigen Kobel gepfercht und ohne erkennbaren Zusammenhang hatten selbst gute Arbeiten wie Patricia Chens (vertreten durch die Galerie Krinzinger) Video TAXICAB COLOR kaum Chancen aufzufallen.

Ganz anders die zweite Sonderschau: Fiat Lux - Es werde Licht, der eigentliche Höhepunkt der Messe, hätte unverändert auch in Basel, Köln oder Madrid den Kunstmarkt ergänzen können. Ursula Krinzinger und Klaus Thoman haben Lichtobjekte von Künstlern zusammengetragen - und präsentiert, als belieferten Franz West, Heimo Zobernig, Eva Schlegel, Reinhard Mucha, Paul Thuile oder Martin Kippenberger die Lampenabteilung vom Möbel Leiner. (DER STANDARD, Printausgabe, 13.3.2003)


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