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derStandard.at | Kultur | Kultur & Politik 
29. Mai 2007
18:37 MESZ
Neue Organisation für Kunst im Stadtraum
Ricky Renier folgt auf Roland Schöny

Wien - Andreas Mailath-Pokorny, SP-Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, entzog dem Wissenschaftszentrum Wien, dessen 1. Präsident er ist, die Organisation der Kunst im öffentlichen Raum (KöR). Sein ehemaliger Mitarbeiter Roland Schöny, der seit 2004 im Wissenschaftszentrum für den mit jährlich 800.000 Euro dotierten Fonds zur Förderung der KöR zuständig war, erfuhr über diese Entscheidung erst über eine Aussendung der Rathauskorrespondenz.

Da der Fonds keine praktikable Struktur darstellte, hatte Schöny im Auftrag von Mailath die Umwandlung in eine GmbH vorbereitet. Eine solche wird nun gegründet: auf Vorschlag von Mailaths Büro unter dem Dach der Kunsthalle Wien. Mit der Projektkoordination betraute das Kulturamt aber nicht Schöny, sondern Ricky Renier, die den Österreich-Auftritt in Madrid bei der Arco 2006 organisierte.

In einer Aussendung zeigte sich Schöny "verwundert", dass er "die von ihm aufgebaute Initiative nicht mehr weiterführen soll". Schließlich sei KöR ein "Erfolgsprojekt" von Mailath. Auch die Angliederung an die Kunsthalle dürfte nicht den Intentionen von Schöny entsprechen: Er hatte für eine "autonome GmbH als die optimale Konstruktion" plädiert. Als Eigentümervertreter fungieren aber Gerald Matt, der Direktor der Kunsthalle, und Bettina Leidl, deren Geschäftsführerin. Und auch der neue Beirat entspricht nicht Schönys Vorschlägen: Er besteht aus Anda Rottenberg (Warschau), Tobias Bezzola (Zürich) und Adolf Krischanitz, der den Kunsthallen-Pavillon errichtete.

Obwohl sich der neue Beirat erst konstituieren muss, wird bereits im Juni als erstes Projekt der neuen KöR-Organisation die knapp sechs Meter hohe Gerngrosssäule von Franz West in der Rahlgasse aufgestellt. Der bisherige Beirat war mit dem Ankauf nicht befasst. Verwundert ist auch Marie Ringler, die Kultursprecherin der Grünen, da Mailath den Gemeinderat nicht über die Änderungen in Kenntnis gesetzt habe. (Thomas Trenkler/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30. 5. 2007)


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