Intensiver Blick hinter die Fassade im aut -
Architektur und Tirol
In den Kopf und an den Arbeitsplatz des
Architekten Hans Gangoly schleicht sich die
aktuelle Ausstellung im aut: Architektur und
Tirol.
Artikeltext: Es sei schon seltsam, sagt der
Architekt, der hier zum Ausstellungs-Objekt wird:
"Man ist gezwungen, sich ganz anders mit der
eigenen Arbeit auseinanderzusetzen." In
Erklärungsnotstand gerät der gebürtige
Burgenländer Hans Gangoly dennoch nicht.
Die Ausstellung "Im Dialog" verlässt das
Reißbrett, sucht nach dem Ursprung von Ideen und
dem Prozess der Themenfindung - und landet vorerst
beim Hobbyfotografen Hans Gangoly. Bis zu 7000
Bilder pro Jahr knipst er, im aut entsteht aus
diesen Bildern eine "Rätselralley" aus
wiederkehrenden Mustern und Strukturen. "Siezeigen
auf einer sehr persönlichen Ebene, was mich
interessiert", lässt der Architekt einen Blick
hinter die Fassade zu. Und den Bilderbogen zwei
Stock tiefer in konkrete Arbeitsprozesse
übergehen. Eine chronologisch geordnete Auswahl an
Wettbewerbs-Einreichungen gibt Einblick in die
Visionen und Lösungsansätze seiner Arbeit.
Neben Aspekten wie Bauen im Bestand oder
Licht und Transparenz - Themen übrigens, denen, so
Gangoly, "jeder Architekt begegnet", ist seine
Dialogbereitschaft auch an ganz konkreten
Beispielen erfahrbar. Etwa anhand einer alten
Mühle in Graz, die zum Wohnhaus für ein junges,
urbanes Publikum umgestaltet wurde. Gangoly hat -
immer auch an sozialen Strukturen,
gesellschaftlichen Mustern und individuellen
Bedürfnissen interessiert - den jetzigen Bewohnern
einen fotografischen Besuch abgestattet. Um auch
am Ende des Gesprächs noch teilzuhaben.