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Kunsthalle Wien: Arbeiten von Steve McQueen

Drehscheibe Stadt, stille Wasser und schwarzer Tanz

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!Im Erdgeschoss der neuen Kunsthalle im MuseumsQuartier zeigt der junge britische Shootingstar und Filmemacher Steve McQueen (geb. 1969) mehrere seiner künstlerischen Filme bis 19. August. Er studierte am Londoner Goldsmith College und an der Filmhochschule der New Yorker Universität - er ist auch Fotograf und macht Plastiken, war Teilnehmer der Documenta X und ist Turner-Preisträger 1999. Es handelt sich also einmal mehr um die Personale eines internationalen Vertreters der Jetztzeit - eine der Ausstellungsschienen von Kunsthallen-Direktor Matt (der mit Doris Krystof kuratierte).
"Drumroll" (1998) ist eine Art Diogenesgeschichte filmisch gesehen mit drei Kameras, montiert in einem offenen Fass, das von McQueen und Assistenten (mit wenigen Unterbrechungen 20 Minuten lang) durch Manhattan gerollt wurde. Als Antikenrezeption und ebenso integrierte Künstlermetapher an sich wird das Werk auf drei waagrecht angeordneten Leinwänden präsentiert - das ist keine leichte Kost für Besucherinnen und Besucher: erst nach einiger Gewöhnungszeit nimmt der Schwindel ab.
Auch dieser physische Angriff ist geplant und neben dem Visuellen ist auch akustisch mitzuerleben, wie sich die Aktion "abrollte": Zu den normalen Stadtgeräuschen kommen das grollende Rollen und die Kommandos (Entschuldigungen und Ausweichaufrufe) des Künstlers. Virilios Beschleunigungstheorien eine integrierte Reflexion über das Medium Film seit der Frühzeit und auch in seinen wichtigen experimentellen Phasen schließen sich gedanklich an.
Ein weiteres Thema ist die schwarze Identitätsfrage, wobei der (Schwarzweiß-)Klassiker "Bear" mit McQueen und Vernon Douglas als Schauspielern zwei Männer in tänzerischer Annäherung zwischen Aggression und Faszination zeigt.
Die Entwicklung von dieser theatralischen Technik zum farbigen Film voller poetischer Metaphern vollzieht die Entwicklung im Œuvre der neunziger Jahre nach. Nebensächliches, genau beobachtet, wird zu existentiellen Metaphern gesteigert: zwei Imigranten mit Topfpalmen auf der Straße von New York und ein Fahrrad in einem Fluss in der Schweiz sind die Protagonisten von "Exodus" (1992/97) und "Current (1999).

Uraufführung: "Girls Tricky"

Als Welturaufführung wird der Film "Girls Tricky" von 2001 die Zusammenarbeit oder Beobachtung eines Trip-Hop-Musikers beim Abspielen einer Nummer präsentiert. Emotion, sinnliche Effekte bis zur Schmerzgrenze, Eruptionen bis zur Aggression und daneben als Antithese jene fast pantheistischen Beobachtungen verbinden sich mit den klassischen Anspielungen - z. B. auf Buster Keaton und den experimentellen Film der zwanziger Jahre. Die Ikonografie bestimmen die Themen Großstadt, schwarze Identität oder Imigranten daselbst, intensives Miterleben im Alltag.
Ein Katalog-Textbuch mit Interviews und Beiträgen zum Verschmelzen von Film und bildender Kunst von Matt, Krystof, Becker u. a. begleitet diese erste Personale im neuen Haus der Kunsthalle.

Erschienen am: 04.07.2001

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