No red tape

Der österreichische Künstler Gerwald Rockenschaub, zeigt seine neuersten Arbeiten in der Galerie Georg Kargl.


Gerwald Rockenschaub ist ein Wanderer zwischen den Künsten. In den 80er Jahren wurde er in der Kunstszene durch seine aufblasbaren Plastikskulpturen bekannt. In der Galerie Metropol schuf er riesige Verbaue, die den Besucher nur auf bestimmten Pfaden durch die Galerie geleiteten. Und er war als DJ unterwegs.

Wie er selbst in einem Gespräch 1997 erläuterte, interessierte ihn die Musik weit mehr als die Bildende Kunst. Er wollte eine Art Popstar werden. Und in den frühen 80er Jahren verhalf ihm gerade die Bildende Kunst zu einer gewissen Berühmtheit.

Bunte Collagen

1999 war er mit collagenartigen bunten Folienbildern in der Galerie Kargl vertreten. Man bekam Lust, die bunten Farbfolien von den Bildgrund abzuziehen und sie woanders hinzukleben.

Rechtecke im Rhythmus

Jetzt stellt er puristisches Schwarz-Weiß aus. Acht Monitore, acht Animationen schieben in gemessenen Rhythmus Rechtecke, Rhomben und Dreiecke ins Bild. Langsame sich ständig wiederholende Loops versetzen den Betrachter in eine Art Trancezustand.

Standbilder

An der Wand der Galerie hängen gefrorene Standbilder aus den Loops. Rockenschaub mixt vier Kader aus der Animation und spannt die Bewegung der Rhomben und Rechtecke in die Fläche.

Rockenschaubs Arbeiten fragen immer wieder nach der Organisation der Oberflächen, nach Visualität und Materialität von Bildwerken. Auch die nach der Präsenz von Skulpturen im Raum beschäftigt den Künstler.

Objekte

Plexiglasarbeiten, Wandobjekte stehen seriell im Galerieraum. Sie sind an der kurzen Seite nach hinten gebogen. Und sie korrespondieren mit den Bildern.

Zum Vergrößern anklicken / ©Bild: Georg Kargl Fine Arts, Vienna
Zum Vergrößern anklicken / ©Bild: Georg Kargl Fine Arts, Vienna

Im gassenseitigen Galerieraum stehen nun nicht wie früher aufblasbare durchsichtige Volumina, sondern Rockenschaub baut eine Wand aus opaken, weißen Plastikkuben auf, die das physische Erleben eines Ausstellungsraums zu einer unsteten, variablen und immer wieder überraschenden Angelegenheit macht.

Methodisches Fortschreiten

Rockenschaub bleibt in seinen am Computer entworfenen Bildsequenzen die in Farbflächen umgesetzt werden treu. Diesmal sind es schwarz-weiß Träume. Auch seiner Inszenierungen im Raum, die Hindernisse darstellen, Spiegelungen Irritationen beim Besucher auslösen, sind auch dieses Mal Teil seiner künstlerischen Methode.

Link: Galerie Georg Kargl

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