Wiener Zeitung · Archiv


Kunstberichte

Kontroversielles und Kokoschka: Das Linzer Kunstmuseum Lentos 2008

Gestörter Friede in Linz

Kokoschkas „Die Freunde“ ist ab 31. Mai 2008 im Lentos zu sehen.  Foto: apa/Lentos

Kokoschkas „Die Freunde“ ist ab 31. Mai 2008 im Lentos zu sehen. Foto: apa/Lentos

Aufzählung Provokateure kommen 2008 ins Linzer Kunstmuseum Lentos.
Aufzählung Am 1. Februar startet "Störenfriede" mit Werken von Makart bis Nitsch.
Aufzählung Große Kokoschka-Schau ab Mai.

Linz. Provokateure der Malereigeschichte sind im kommenden Jahr im Kunstmuseum Lentos in Linz zu Gast. "Störenfriede – Der Schrecken der Avantgarde von Makart bis Nitsch" heißt eine Ausstellung, die von 1. Februar bis 18. Mai 2008 zu sehen ist.

Von 31. Mai bis 5. Oktober werden in der Schau "Oskar Kokoschka – Ein Vagabund in Linz, vom Oberwildling zum entarteten Künstler" Bilder des mittlerweile etablierten Meisters gezeigt.

Klimt, Schiele, Funke

Die Schau "Störenfriede" zeigt exemplarisch österreichische Klassiker, die den Prozess der radikalen Ablehnung und öffentlichen Schmähung durchlaufen mussten – vom Fin de Siècle bis zum Aktionismus. Die rund 100 Hauptwerke – darunter zahlreiche Leihgaben aus österreichischen Museen, Galerien und Privatsammlungen – stammen aus den Jahren 1900 bis 1968.

Das "Anstößige" an den Exponaten wird anhand von zeitgenössischen Reaktionen deutlich gemacht, die Bilder "etablierter" Kunst ihrer Zeit gegenübergestellt. Unter den gezeigten "Störenfrieden" finden sich illustre Namen: Gustav Klimt, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka, dem ab Mai eine eigene Ausstellung gewidmet ist, sind ebenso vertreten wie Hans Makart, Helene Funke oder Hermann Nitsch.

Die darauffolgende Kokoschka-Schau stellt ebenfalls einen Unangepassten in den Mittelpunkt, der vor allem zu Beginn seiner Karriere auf Widerstand stieß. Während seine Werke in der Nazi-Zeit als "entartet" diffamiert wurden, genoss er in späteren Jahren weltweite Anerkennung.

Viele Hauptwerke von Kokoschka aus den wichtigsten österreichischen, deutschen und Schweizer Sammlungen, der Tate Gallery und dem Hirshhorn Museum Washington werden in der über 120 Werke umfassenden Schau zu sehen sein.

Mittwoch, 19. Dezember 2007


Wiener Zeitung · 1040 Wien, Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Mail: online@wienerzeitung.at