In Kerstin Engholms Galerie stellen die Künstler Sam Durant, Tobias Hauser, Richard Hoeck und John Miller ihre Konzepte von Lebensräume vor.

Wie so oft bei Installationen, die bei von Kerstin Engholm gezeigt werden, fragt man nach dem tieferen Sinn der Kunstwerke. Bezogen sich die aus Trash gefertigten und schlampig geklebten Holz- und Styroporobjekte Björn Dahlem auf physikalische Phänomene und Wissenschafttheorie, so geht es in der jetzigen Ausstellung um Lebensräume.

Rustic Hut

Die komplexen Prozesse aus Inbesitznahme und Individualisierung von Wohnraum okkupieren alle vier Künstler auf sehr unterschiedliche Weise.

Richard Hoeck und John Miller nehmen in ihren in der Galerie gezeigten Pavillon Bezug auf den von Dan Grahams gefertigten Gartenpavillon "Rustic Hut". Dieser steht im Garten der Stadtvilla des Wiener Galeristen Christian Meyer.

More Rustic Hut

In einer Fortentwicklung adaptierten Hoeck und Miller ihren Pavillon mit Dachpappe und Holz zu "More rustic hut". Hier ging es nicht um Grahams Werk zu ironisieren sondern die Ästhetik von Grahams Werk zu reduzieren.

Thoreau

Der deutsche Künstler Tobias Hauser reagierte mit seiner Hütte "Walden" am Brachland des Leipziger Platzes in Berlin auf die Immobilienspekulanten und den pulsierenden Bauwahn des Platzes.

Er bezog sich mit der Hütte auf das gleichnamige Buch von Henry David Thoreau von 1854, das sich eben mit einer natürlichen solitären Lebensform von der Dekadenz der Urbanität absetzen sollte.

Antikunst

Sehr individuell vermag jeder Künstler sein Verständnis der Anti-Ästhetik mit einem Modell von Privatem und Öffentlichen zu verschmelzen.

Die Sprache der einzelnen Arbeiten bleibt dabei auf alternative Lebens- und Urbanitätskonzepte konzentriert. Die Ausstellung zeigt auch Fotos von den jeweiligen Konzepten.

A country lane

Richard Hoeck / ©Bild: Stefan Olah

Diese ganze Installation enthält auch einen gewissen Spaßfaktor - worauf der Titel der Ausstellung "A country lane" verweist. Er ist einem Track aus dem Originalsoundtrack von A Clockwork Orange entnommen und meint, ein wenig Spaß unter Freunden sollte doch sein.