17.03.2003 12:06
Ungrundierte Gründe
Erwin
Bohatsch in der Galerie Bleich-Rossi zeigt, was die Malerei der Fläche
schuldet
Die Malerei des Erwin Bohatsch hat bereits
mehrere Entpuppungsstadien hinter sich. Längst vorbei sind kryptische
Figurationen, die in erdig dunklen Farben und intellektueller Expression
archaisch Überliefertes entwarfen. Aber auch die zarten, weiß auf weiß
gehauchten Großformate stiller Abstraktion sind nicht mehr ganz so
aktuell.
Jetzt geht es wieder polychromer, wärmer zu auf jenen
ungrundierten Flächen, die dem malerisch agilen Zugriff sein Terrain und mithin
schon den Hauptzweck seines Wirkens liefern.
Filigran besaitet teilen
Raster auf, was danach Schichten abgestufter Töne und kontrollierte Spuren
zähflüssigen Rinnens, mit wenigen lichten Stellen zwischen ihnen, füllen. Als
verwischte Zeichnung geben sie bisweilen gar breite Schwaden, die sich vor die
Farbraumwelten schieben und damit trotz deren Tiefe zeigen, was die Malerei der
Fläche schuldet. (trag/DER STANDARD, Printausgabe, 17.3.2003)