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13.11.2002
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Verkleidete Gewalt
"Violenza" von Mariella Scherling-Elia
Hohenems (VN-ag) Gewalt,
insbesondere gegen Frauen, taucht in der künstlerischen
Auseinandersetzung von Mariella Scherling-Elia immer wieder auf.
"Violenza", ihre jüngste Rauminstallation in Hohenems, bringt das
Thema auf bedrückende Weise zum Ausdruck.
Die so genannte Sachs-Fabrik auf dem Collini-Areal in
Hohenems beherbergt das Atelier von Mariella Scherling-Elia. Den
Ausstellungsraum darüber bespielt die aus Italien stammende, in
Hohenems lebende Künstlerin derzeit mit einem Ensemble von Arbeiten,
die auf die Ereignisse des 11. September 2001 reagieren. Zehn
weibliche Körper stehen sich paarweise gegenüber, einer geheimen
Choreografie gehorchend. Die gebückt wirkenden Gestalten sind in
alles verhüllende Burqas, traditionelle Gewänder, die von
afghanischen Frauen aus einem pakistanischen Flüchtlingslager zur
Verfügung gestellt wurden, gekleidet. Ihre Haltung drückt Demut und
Unfreiheit aus.
Wie ein Gefängnis
Offensichtlich getragen, die Farben verblichen, mit
Flicken versehen, symbolisieren sie für Scherling-Elia eine
"aufoktroyierte Verkleidung, ein Gefängnis", das jede weibliche
Individualität leugnet.
Zugegeben, es sind plakative "Bilder", mit deren Präsenz Mariella
Scherling-Elia argumentiert. Aber nur sie vermögen die Tragödie, die
Bedrückung in dieser fast körperlich greifbaren Deutlichkeit zu
formulieren. Die Flicken auf den Kleidern stehen stellvertretend für
die nicht sichtbaren, die seelischen Wunden, die kleinen gebückten
Gestalten mahnen still. Aber es gibt auch eine andere Seite, es gibt
Farbe, Weite und Leichtigkeit. Sie kommt als "La forma nel colore"
in einer Reihe von abstrakten Bildern zum Ausdruck. Rahmenlos und
leuchtend verheißen sie die Freiheit. Dass ihr die in Burqas
eingeschlossenen, weiblichen Körper den Rücken zugewendet haben,
kann kein Zufall
sein.
Sachs-Fabrik auf dem Hohenemser Collini Areal, bis 24.
November geöffnet, jeweils Donnerstag bis Samstag 16 bis 20, Sonntag
10 bis 12 Uhr.
Die Burkas sind bereits mit Flicken versehen und symbolisieren
für Scherling-Elia eine "aufoktroyierte Verkleidung, wie ein
Gefängnis."
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