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Airan Berg: „Linz braucht keinen Kultur-Kolonialismus“

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Airan Berg   Bild: Linz09

Linz09-Theaterchef Airan Berg faszinierte mit seinem Schulprojekt „I like to move it, move it!“ 2000 Schüler, indem er sie mit 75 Künstlern Projekte erarbeiten ließ. Die OÖN sprachen mit ihm über Entwicklungsmöglichkeiten, Linzer Theaterlust und -landschaft.

OÖN: Gibt es Signale des Bildungsministeriums, Ihr Schulprojekt fortzusetzen?

Berg: Interessiert war man dort von Anfang an. Jetzt geht es darum, ein Gespräch mit Stadt, Land und Bund zu organisieren. Es müssen Strukturen geschaffen werden.

OÖN: Steht Linz09 als Geburtshelfer zur Verfügung?

Berg: Mir ist wichtig, dass das Projekt hier, wo es funktioniert, weiterhin betrieben wird. Alles darüber hinaus muss organisch wachsen. Ich bin kein Missionar, wenn ein Bundesland das will, soll es die Schritte mit uns mitgehen.

OÖN: Ein Kulturhauptstadtjahr kann man nicht proben. Nun ist es fast vorbei, würden Sie im Nachhinein etwas anders machen?

Berg: Wir hatten ein Riesenglück mit dem neugierigen Publikum dieser Stadt. Die Produktionen zur Eröffnung der Hafenhalle waren Glücksfälle. Die Leute haben visuelles Theater gesehen, das für sie neu war – und alle mochten die Halle. Allein das Gebäude hat Grenzen für Leute abgebaut, die sonst nicht ins Theater gehen. Für die Linzer Zukunft waren das Schulprojekt und „Theaterlust 2“ wichtig. Die Stadt hat in sich neue Bühnen entdeckt. Linz braucht keinen Kultur-Kolonialismus. Sondern dass die Skateboarder stehenbleiben und sich anschauen, was daneben oder unter der Donaubrücke Verrücktes produziert wird. Bei „Theaterlust 1“ haben wir gezeigt, was zeitgenössisches Theater ist, weil es da ein Manko in Linz gibt. Beim zweiten Mal würde ich das Schulprojekt größer anlegen und den öffentlichen Raum noch mehr für Theater nutzen.

OÖN: Vor Linz09 haben Sie dem Theater Phönix Workshops in Afrika empfohlen und damit Bestürzung ausgelöst. Hat sich das Verhältnis zu den Linzer Theatermachern verändert?

Berg: Die Leute haben vielleicht festgestellt, dass ich nicht böse bin, aber konsequent im Denken. Sie sind häufiger in die Produktionen gekommen, und jene, die mit uns gearbeitet haben, sind vielleicht der Auffassung, dass respektvoll mit ihnen umgegangen wurde.

OÖN: Aber würden Sie dem Phönix wieder so etwas raten?

Berg: Inhaltlich auf jeden Fall. Ich war ja nicht unfreundlich. Ich hab’ empfohlen, dass sie als unsere Botschafter nach Afrika fahren, dort Kurse geben und eine Art Volkstheater erarbeiten, mit der sie zurückkommen und unser Programm bereichern. Christoph Schlingensief macht jetzt ein Projekt in Afrika, das im Kern meine Gedanken trägt. Wir wären ein Jahr früher dort gewesen. Das Phönix war beleidigt und hat damit eine große Chance vertan.

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