Lois Weinberger zählt zu den Unverwechselbaren der Österreichischen Gegenwartskunst.

In seinen vielfach ausgezeichneten Arbeiten geht es um die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Natur und Kunst, um Randzonen der Wahrnehmung.

documenta-Teilnehmer

Internationale Anerkennung fand Weinberger 1997 durch die Teilnahme an der documenta X in Kassel. Damals hat er vier verschiedene Plätze mit seinen Pflanzen bestückt, den ehemaligen Bahnhof wieder der Natur zurückgegeben und damit dem Ort einen Kunstcharakter verliehen. Weinberger nennt es "botanische Moral", Pflanzen ihren Freiraum zu lassen.

Seine Landschaften, ob vorgefunden oder nachträglich bearbeitet, bestehen aus Unkraut und wuchernden Wildpflanzen. Sie markieren jene Bruchstellen, wo Natur und Kultur aufeinandertreffen.

Vorliebe für Randlagen

Weinberger versteht sich als Archäologe, Sprach- und Mythenforscher, aber auch als Botaniker und Gärtner. Er macht sich immer wieder auf die Suche nach neuen Fundstücken. Das scheinbar Unbedeutende, Unbeachtete ist es, was ihn interessiert.

Lois Weinbergers Arbeiten erschließen sich nicht von selbst, man muss sich darauf einlassen, sich mit ihnen auseinandersetzen. Seine Kunst ist keinem Thema verpflichtet, er nimmt keine gesellschaftspolitische Position ein. Ihm geht es allein um Haltung, um künstlerische wie persönliche. Sein Credo: Widersprüche erzeugen aber auch Zufälle akzeptieren. Das Leben in seinen Gegensätzen leidenschaftlich und zugleich distanziert betrachten.

Garden, 1991, Modell für eine Außenarbeit

Lois Weinberger, der 1998 mit dem Kunstpreis der Stadt Wien ausgezeichnet wurde, verkörpert einen neuen Künstler-Typus, der sich hinter seinen unterschiedlichen Zeichensystemen verbirgt.