Lustenau (ub) Der Inhalt von etwa hundert
Farbsprühdosen ziert die Wand im neuen Competence Center Rheintal
(CCR). Geschaffen haben dieses Monumentalwerk zwei junge
Vorarlberger Graffitikünstler.
Die Firma Prisma beauftragte Emilio Bietti und Heinz Mathis von
kunstkontakt, jemand zu finden, der die große weiße Wand in der
Eingangshalle des von ihr gebauten CCR "mit Leben füllen"
könnte. Mathis, der früher ein Farbengeschäft betrieb, dachte
an zwei seiner ehemaligen Stammkunden, die jungen Sprayer Laurenz
Feinig und Christof Peter.
Sprayen mit Disziplin
Die fünf eigens angefertigten Entwürfe überzeugten
Prisma-Leiter Bernhard Ölz. Einer wurde ausgewählt, laufend
modifiziert und verfeinert. "Die jungen Künstler haben viel
Disziplin und Durchhaltevermögen bewiesen", ist Mathis stolz auf die
beiden.
Laurenz Feinig gibt zu, dass es ermüdend war, den Rohentwurf
unter Berücksichtigung der Änderungswünsche, die oft nur ein Detail
betrafen, zu dem zu machen, was bald auf der vierzehn mal sieben
Meter Fläche bewundert werden kann.
"Aber es hat sich gelohnt, Kompromisse einzugehen, es ist etwas
Tolles dabei herausgekommen", sagt der 20-jährige. Für ihn war es
angenehm, in Ruhe auf einer so großen Fläche arbeiten zu können.
Die ursprüngliche Idee war Mensch und Maschine gegenüberzustellen
und zu einem ineinander verdrehten Objekt zu verbinden. Nun fließen
Ideen aus einem Frauenkopf in ein Zellgitter, eine
Energieansammlung, dann durch eine Verbindung weiter zu
Elektroplatinen wie in einem Mikrochip, die wieder in die zu Berge
stehenden Haarspitzen der Frau münden. "Also ein bisschen Anarchie
ist wohl dabei", meint Feinig.
Weder sein Kollege noch er haben bisher so ein großes Bild
geschaffen. Dass es gelungen ist, davon kann man sich nach Eröffnung
des CCR noch im November vor Ort überzeugen.
Christof Peter am Werk. (Foto: Breit)