>> Linz, Architekturforum, www.afo.at, bis 14. 3.
Dem schier unergründlichen Wesen der Megalopole Mexiko-Stadt nähert sich die Ausstellung Citámbulos mit einem thematischen U-Bahn-Netz an. Entlang von sechs Linien widmet man sich Themenkreisen wie Maßlosigkeit, Stadtdschungel oder dem Mehrzweck. Verhandelt wird das alles mit Videos von künstlerischen Aktionen, Interviews und reichlich Text- und Datenmaterial.
Das Forscherkollektiv Citámbulos, bestehend aus Wissenschaftern, Architekten und Künstlern, hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur-Zentrum ein vielschichtiges Porträt und zugleich leidenschaftliches Plädoyer für Mexiko-Stadt zusammengestellt. Mit Beispielen für ein funktionierendes Zusammenleben, für Selbstorganisation und dem Sichtbarmachen verborgener städtischer Kreisläufe wirkt man Urteilen aus der Distanz entgegen - nicht ohne soziale und ökologische Probleme breit zu besprechen. In Summe überzeugt die kleinteilige Antwort auf bedrohliche Szenarien wie die Austrocknung des Stadtgebiets oder die omnipräsente Gewalt. Dem Besucher sei jedenfalls ein gutes Stück Zeit angeraten, um die mikrokosmische Vielfalt auch entsprechend erfassen zu können. Zwischen den Milchkisten, die in Mexiko-Stadt das Stadtbild, und hier jenes der Ausstellung, prägen, muss man sich erst einmal zurechtfinden. (wo, DER STANDARD/Printausgabe, 24.02.2009)