Kultur

Lustwandeln im Kunsthain

13.09.2007 | SN
Der Dornröschenschlaf des Österreichischen Skulpturen-parks südlich von Graz soll ein Ende haben. Nun gibt es Gratiseintritt, Feste und Vermittlungsprogramme. MARTIN BEHR

Martin Behr Unterpremstätten (SN). Hohe Qualität, aber wenige Besucher, spannende Begegnungen mit Gegenwartskunst, aber Probleme nicht nur beim Marketing: Der Österreichische Skulpturenpark im Süden von Graz fristete seit Jahren ein beschauliches bis tristes Dasein. Das soll sich nun ändern. Seit Juli wird die Anlage in Unterpremstätten als Unterabteilung des Landesmuseums Joanneum geführt, die neue Skulpturenparkleiterin Elisabeth Fiedler will "eines der schönsten Geheimnisse" nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Erster Schritt dazu: Gratiseintritt und eine gehobene Festkultur.

Ob der bisherige Eintrittspreis in der Höhe von sechs Euro die Besucher abgehalten hat, großformatige Freiluftskulpturen unter anderem von Eva & Adele, Herbert Boeckl, Bruno Gironcoli, Nancy Rubins, Fritz Wotruba oder Heimo Zobernig zu besichtigen? Tatsache ist, dass bislang kaum in massentaugliche Werbung, in Vermittlungsprogramme oder in ein attraktives Shuttlebusangebot - der Park ist ohne Auto nur schwer zu erreichen - investiert wurde. Was seit seiner Gründung im Jahr 2003 als elitäre Privatstiftung geführt wurde, soll nun unter der Joanneum-Hoheit zu einem Erlebnis für jedermann werden. "Die Besucher sind eingeladen, sich in einer entschleunigten Oase abseits von Hektik auf einen Dialog mit Kunst und Natur einzulassen", erklärt Fiedler. Lustwandeln im Kunsthain also.

Um mehr Breitenwirkung zu erzielen, soll die Vermittlungstätigkeit gestärkt werden, geplant sind neben speziellen Führungen auch Sonderveranstaltungen oder Feste, wie etwa das "Spätsommerfest" mit dem Kinderprogramm "Kugelmax trifft Drahtmarie" am kommenden Sonntag. Zu den Höhepunkten unter den rund 60 Skulpturen zählen ein gestrandetes "Betonboot" von Michael Schuster, Peter Weibels Installation "Der Globus als Koffer", das (leider nicht optimal präsentierte) "Fat Car" von Erwin Wurm, Michael Kienzers Riesennestarbeit "o. T." sowie eine interaktive Brunnenskulptur von Jeppe Hein.

Zu sehen gibt es zahlreiche Arbeiten von Vertretern der jüngeren heimischen Künstlergeneration, beispielsweise von Martin Schnur, Sabina Hörtner, Markus Wilfling, Werner Reiterer oder Matta Wagnest.

Rund 150.000 Euro sollten jährlich in den Park investiert werden, erklärte der steirische Kulturlandesrat Kurt Flecker (SPÖ) am Mittwoch. Die nach einem Konzept des Schweizer Gartenarchitekten Dieter Kienast errichtete Anlage wird kontinuierlich mit neuen Arbeiten erweitert. In Zukunft soll der Park auch verstärkt als Ort für Empfänge oder (Firmen-)Präsentationen genutzt werden.

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