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Quartier 21 und Wiener Galerien: Kunst gegen Gewalt

Kann die Kunst mehr als Gewalt bloß aufzuzeigen?

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!"Kunst gegen Gewalt" ist eine Initiative des Vereins "Art and Vision", an der breite Kreise der Öffentlichkeit in Österreich und Deutschland beteiligt sind; Firmen wie Telekom, Siemens oder Deutsche Bank, das Staatssekretariat für Kunst und Medien, der ORF, die Bundestheater usw. U. a. haben sich auch die Schirnhalle in Frankfurt und 16 Wiener Galerien mit Aktivitäten angeschlossen.
Dazu wurde die Ausstellung "Gewaltbilder" des Museums Bellevue in Zürich in reduzierter Form übernommen und ist - allerdings leider nur noch bis 25. August - im fast fertig gestellten Quartier 21 im linken Teil des Fischer-von-Erlach-Trakts des MuseumsQuartiers zu sehen. Fünf Positionen der Gegenwartskunst führen auf nachdrückliche Weise die Darstellbarkeit von Gewalt in Facetten von Videos und Fotoserien vor. Zwar ist das Problem der künstlerischen Stellungnahme in bahnbrechenden Friedensmahnmalen vom Laokoon in Pergamon bis zu Picassos Guernica-Bild immer auch nur Zeichen der Ohnmacht gegen die Gewalt gewesen; die Werke stehen daher auch heute mehr für das noble künstlerische Tun. Das auch, wenn Paul Seawright in beklemmenden Tatortfotos "Sectarian Murder" mit Beischriften Opfern wie Tätern im nordirischen Bürgerkrieg nachspürt. Das Warum bleibt als Frage der Sinnlosigkeit für Betrachter. Ebenso spannungsgeladen sind die "Omega Suites" (Omega als letzten Buchstabe im griechischen Alphabet und im Leben) von Lucinda Devlin aus den Hinrichtungstrakten amerikanischer Gefängnisse. Schöne, klare Farben und menschenleere Szenen mit elektrischen Stühlen und anderen letzten Möbeln sind auf Reinheit und Funktion reduziert.
Alexandre Périgot hat seine Schauspielschüler in Paris angehalten, ihren eigenen Tod durch einen Bauchschuss mimisch nachzuvollziehen; aus der Massenszene in rhythmischer Abfolge von Auftritten spricht Absurdität und Pathos. Breda Beban aus Ex-Jugoslawien kombiniert die Bilder eines scheinbar langsam fliegenden Nato-Bombers mit Coolejazz von Chet Baker. Zum aristotelischen Höhepunkt dieses Doppelspiels fallen im Video die Bomben auf Serbien. Der Schweizer Christoph Draeger drehte mit Laien brutale Szenen aus berühmten Action-Filmen wie "Taxi Driver" nach; im Dilettantismus wird aus der Gewalt eine Groteske.
Dieser Schau schließt Kurator Rainer Metzger die Zusammenarbeit mit Wiener Galerien unter dem Titel "Kontext: Krieg" an; beteiligt sind 16 bekannte Namen von Charim, Chobot über Hilger, Hohenlohe, Krinzinger, König, Lang bis St. Stephan, Ulysses und Winter. Sie bringen bis 31. August das Thema in die Sommerpause ein, selbst bei Abwesenheit wird die Fassade, eine Auslage oder ein Balkon usw. bespielt mit Werken von Brus, Holub, G.R.A.M., Wurm, Gironcoli, Ganahl, Deutschbauer, Kampl usw.

Erschienen am: 21.08.2002

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