derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst

11.08.2003 11:21

Das weite Land
Der Ton von Feld und Wiese, die Anordnung der Bäume, Sträucher... - Simone Nieweg in der Galerie Eugen Lendl - Foto

Auf ihren Wanderungen durch Westfalen und die Ebenen am Niederrhein wartet Simone Nieweg stets geduldig, bis alles stimmt, sich also lang ersehnte Stimmigkeit einstellt: Der Ton von Feld und Wiese, die Anordnung der Bäume, Sträucher, Zäune, das Licht. Erst dann bedient sie ihre Kamera und lässt die Landschaft als gelungenes Motiv verharren, auf dem dann alle Teile ausgewogen zueinander stehen, die Farbverläufe sich subtil erweisen, die Formenwelt harmonisch ist.

Im Augenblick der Bilderzeugung wird selbst ein ödes Brachland neuerlich verwertbar, Feindseligkeiten zwischen Natur und schönem Schein sind ohne Kompromiss vertagt. Kein wildes Gräslein darf mehr wirklich ungezwungen sein, auch das verstreute Kohlgemüse wuchert stilllebenartig mit Bedacht, und Ackerfurchen ordnen sich, wie kompositionell befohlen. Ein ewig waagerechter Horizont bezähmt das Bildgeschehen bildgerecht. So ist das Auge des Betrachters mit sich allein auf weiter Flur. (trag/DER STANDARD, Printausgabe, 11.8.2003)


Galerie Eugen Lendl
Gleisdorferg. 4/II
Graz
0316/81 65 76
bis 23. 8.

Politik | Investor | Web | Sport | Panorama | Etat | Kultur | Wissenschaft | Meinung | Kinoprogramm | Zeitungsarchiv