Salzburger Nachrichten am 22. März 2001 - Bereich: kultur
Eine Sammlung sucht ihren neuen Standort

Das Museum moderner Kunst im Wiener Museumsquartier: Die Inhalte und ein neues Logo

Das Museum moderner Kunst definiert sich neu. Ein elegantes, schlichtes graphitgraues Gebäude mit beachtlichem baulichen Tiefgang wird innerhalb des Museumsquartiers nun mit Inhalt gefüllt. Am wenigsten überzeugt vorerst, worüber am meisten gesprochen wird: das Logo mumok slw. Es werden immer, außer der Architektur, noch Sammlungen und Ausstellungen sein, die einem Haus Ansehen verleihen.

Zur Sammlung, die nach wie vor auf den Beständen der Sammlung Ludwig (slw) und der Sammlung Hahn basiert, kamen ansehnliche Konvolute des Aktionismus und der Arte Povera hinzu, so dass der auf Westkunst ausgerichteten Basis ein zeitgenössischer Akzent verliehen werden konnte. Die Sammlung wird zur Eröffnung ab 15. September in einer historischen Abfolge präsentiert werden, beginnend bei der Jahrhundertwende.

In Abgrenzung zum Programm der Kunsthalle sind halbjährliche Neuaufstellungen innerhalb der Sammlung vorgesehen. Kleine Ausstellungen, die der Fotografie und anderen Medienkunstsparten gewidmet sein werden, sind geplant, auf Großausstellungen, die einen Abbau der Sammlung nötig machen würden, wird verzichtet.

Das Media-Lab wird als professionelle Anlaufstelle für Kreateure auf den Gebieten Digitales Bild und Digitaler Sound eingerichtet.

Konzipiert wurde die Nutzungsstrategie und die Eröffnungsprä-sentation bekanntlich von Lorand Hegyi, dem langjährigen Direktor, der damit auch abtritt. Ob das logisch ist, bleibe dahingestellt. Der Direktorsposten ist bereits ausgeschrieben. Der Ort ist jetzt jedenfalls viel kommunikativer als die zwei bisherigen Standorte.

Da das "mumok" über keine Architektur- und Designsammlung verfügt, bleibt auch dem Architekturzentrum ein reiches Betätigungsfeld.

JANA WISNIEWSKI