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Kultur
11:59
Mi, 18.01.2006
KUNST
Akademie der bildenden Künste
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Länge: 4:43 min
Kulturjournal - Sabine Oppolzer
Der Rektor der Akademie der bildenden Künste, Stephan Schmidt-Wulffen, bezeichnete in einer Pressekonferenz am Mittwoch sein Budget von 20 Millionen Euro als unzureichend und verkündete, dass er nach Gesprächen mit Ministerin Gehrer - wie auch die anderen Kunstuniversitäten - auf eine Erhöhung um mindestens elf Prozent hofft.

Neubestellungen
Die neu übernommenen Klassen von Erwin Bohatsch (der Walter Obholzer nachgefolgt ist) und Elke Krystufek (die Muntean Rosenblum ersetzt), sowie die von Heimo Zobernig, dessen Amtszeit verlängert wurde, stehen im Zentrum des öffentlichen Rundgangs, wozu die Akademie drei Tage lang, zwischen Donnerstag und Samstag, einlädt. Auch in anderen Klassen stehen große Umwälzungen bevor.

Am Mittwoch finden gleichfalls die Hearings für die laufenden Berufungsverfahren der Klassen Eba Schlegel, Peter Kogler, Haroun Farocki und Hubert Schmalix statt, wobei Schmalix der einzige ist, der sich nicht neu beworben hat.

Rundgang
Eine Hohe Wand voll bunter Gemälde, kleine und große, dicht aneinander präsentieren die Arbeiten in der Klasse von Elke Krystufek. In dieser Form werden die Arbeiten der Studenten am Samstag für eine klassische Auktionsversteigerung preisgegeben. Elke Krystuffek meint, dass die Studenten sehr flexibel auf ihre neuen Lehrinhalte reagiert hätten.

Ein Beispiel dafür ist eine Rauminstallation von Zoe Byland, die eine komplette Stadt darstellt, an der aber keine einzige Perspektive richtig ist. Das heißt: Die Wolkenkratzer und Häuser stehen in absurden Neigungen nebeneinander.

Eine Klasse weiter hat Erwin Bohatsch die Arbeiten seiner reifsten Schüler, allen voran Astrid Rausch, ausgestellt. Er sieht die Auflösung der festen Klassenstrukturen durch das neue Universitätsgesetz mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Vernetzung der Kunstbetriebe
In Zukunft soll der universitäre Vorlesungsbetrieb und die Verschränkung der Kunstausbildungen in Österreich noch weiter vorangetrieben werden. Voraussetzung dafür: eine klare Profilierung der jeweiligen Institution. Spätestens 2009 sollen strukturierte Gespräche stattfinden, wenn die einzelnen Häuser ihre ersten Schwierigkeiten mit den Umstellungen überwunden haben. Derzeit sei es aber schon gängige Praxis, dass die Studenten sich Lehr-Angebote aus der Angewandten, der Bildenden oder der TU herauspicken, wie Schmidt-Wulffen erklärte. So etwa die Bildhauerei, mit der u.a. Heimo Zobernig dieser Tage aus der Dependance am Prater in die Aula der Akademie der bildenden Künste eingezogen ist.

Neue und ältere Ideen
Als Zukunftsmusik präsentierte Schmidt-Wulffen die Rückführung des Kupferstichkabinetts aus der Albertina in die Akademie und der Ausbau von Speichern zu diesem Zweck. Möglich wäre das nur mit einer zusätzlichen Million Euro von Ministerin Gehrer. Der derzeit schon eklatante Platzmangel würde sich dadurch noch verstärken.

Die alte Idee von einer Überdachung der Höfe will man wieder aktivieren. Aber das sei derzeit nicht wirklich realistisch, wie Schmidt-Wulffen zugibt, schon in Hinblick auf die aktuelle Finanzmisere.

Veranstaltungs-Tipp
"Rundgang 2006", 19. Jänner 2006, 16:00-22:00 Uhr, 20.-21. Jänner 2006, 10:00-22:00 Uhr, Akademie der bildenden Künste

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