Salzburger Nachrichten am 31. August 2005 - Bereich: KI
Auftakt zu drei Klangwolken in Linz am Samstag

Mit einer Visualisierten Klangwolke zum Thema, was passiert wäre, wenn es 1955 keinen Staatsvertrag gegeben hätte und Österreich geteilt worden wäre, nehmen am Samstag (3. 9., Beginn um 19.30 Uhr) die drei Klangwolken in Linz ihren Auftakt.

Nach der "Teilung am Fluss" folgen am 10. September (17.30 Uhr) die Kinderklangwolke "Ätsch! ein fröhliches Maskenspiel" und am 11. September (20.00 Uhr) die Klassische Klangwolke, bei der aus dem Brucknerhaus Arvo Pärts "Fratres" und Bruckners unvollendete 9. Symphonie in den Donaupark übertragen werden.

Eine DC 6 flog am Mittwoch während der Pressepräsentation stilecht im Tiefflug einen Probeflug über die Stadt, als Hubert Lepka vom Künstlernetzwerk lawine torren seine Pläne für die "Teilung der Stadt" im Rahmen der Ars Electronica (1. bis 6. September) kommenden Samstag schilderte. Große Objekte dürfen dabei nicht fehlen, neben mehreren Flugzeugen (die erwähnte DC 6 sowie eine F5 des österreichischen Bundesheeres) gibt es einen Helikopter, mehrere Militär-Großfahrzeuge, Jetskis - und eine große Geschichtsneuschreibung.

Zur Musik von Peter Valentin wird bei der Klangwolke die Stadt Linz geteilt, ähnlich, wie es Berlin widerfahren ist: Die Nibelungenbrücke ist gesperrt, am Nordufer beginnt die Österreichische Demokratische Republik (ÖDR), die Donau dazwischen wird zum "Eisernen Fluss".

"Wir wollen zeigen, dass selbst wenn die Geschichte völlig anders verlaufen wäre, viele Dinge vielleicht nicht so anders wären", so Lepka. So wird mit wenigen "Eingriffen" die Kulisse der Stadt umgedeutet. "Vielleicht gäbe es statt dem Lentos ein 'Kaufhaus des Westens', und Urfahr hätte gar nicht so eine andere Architektur", schilderte Lepka.

Bei der Kinderklangwolke spielt der "Alltagswahnsinn" eine große Rolle; "Verrückte Charaktere des Alltags" sind ebenso zu sehen wie die "Welt der Chimären", schilderte Regisseur Christian Suchy.