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Generali Foundation: Designs für die wirkliche Welt

Notquartiere für die globalen Selbstversorger

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!Bis 22. Dezember ist in der Generali Foundation die Ausstellung "Designs für die wirkliche Welt", kuratiert von Sabine Breitwieser, mit Werken von Azra Aksamija, Marjetica Potrc, Florian Pumhösl und Krzysztof Wodizcko zu sehen. Neben utopischen, ökologischen und notwendigem Design geht es um "Social Ingineering" in den Städten der so genannten "Dritten Welt", also um eine Kunst, die jenseits der Ästhetik versucht Verantwortung zu übernehmen.
Mit Installationen, Videos, Fotografie, Objekten und Plänen wird das Leben in den Slums oder auf den Schwarzmärkten, für Homeless und andere Randbereiche überdacht und inmitten der Menschenwüste Häuser, Vehikel und Wohnwürfel mit eigener Versorgung und neuen Lebensstrategien geschaffen. Auch die Tiere sind Heimatlose geworden, in die Städte gezogen, weil sie dort vom Mist besser überleben als im sterbenden Wald - mit diesen Absurditäten setzt sich Marjetica Potrc auseinander, dazu sind andere Stadtstrukturen für die 1953 in Slowenien geborene, mittlerweile international bekannte Künstlerin interessant. Nach ihren Untersuchungen in verlassenen Städten baut sie nun, nach dem Vorbild des amerikanischen Architekten Samuel Mockbee, ein reisendes Haus für globale Wanderer, das hier rekonstruiert, jene Überlebenskunst in den Slums mit einem Wasser sammelnden Dach usw. vorführt. Dazu sind andere überlebenswichtige Geräte als neue Ready mades für problemlose Anschlüsse designt.
Azra Aksamija, eine 1976 in Bosnien geborene und in Österreich lebende Architektin, schuf einen Sportplatz als "Platzhalter", eine "Provokateurstange" mit allen notwendigen Anschlüssen (Wasser, Strom usw.) und konzentriert sich in ihren sozialen Untersuchungen auf den, von den
amerikanischen SFOR-Truppen 1997 gegründeten "Arizona Markt", den größten Schwarzmarkt in Bosnien.
Auch Florian Pumhösls (1971 in Österreich geboren) Beiträge wie sein "Relaxation Cube" nimmt zum Teil die Utopien der alternativen Szene der sechziger Jahre in adaptierter Form auf und die "Vehicles" von Krzysztof Wodizcko (geboren 1943 in Polen) für Homeless in den USA, wo der Künstler auch lebt und lehrt, verfolgen diese soziale Sichtweise. Dazu ist sein erschütterndes Video zum Problem weiblicher Migrantinnen in der Grenzstadt Tijuana auf ein kugelförmiges Gebäude geworfen. Design der wirklichen Welt zeigt auch die Kunst im Wandel.

Erschienen am: 14.11.2002

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