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12.12.2001
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How are you moving now?
Arbeiten von Elsbeth Gisinger im Studio Drehpunkt in
Bregenz
Bregenz
(VN-ag) "Bewegung ist die zeitliche Ortsveränderung
eines Körpers in Bezug auf ein als ruhend angenommenes
Bezugssystem", schickt Elsbeth Gisinger ihrer aktuellen Ausstellung
"How are you moving now?" im Bregenzer Studio Drehpunkt voraus.
Gegensätzliches, als Bewegung und Stillstand im
weitesten Sinn, bildet seit einigen Jahren den Schwerpunkt im Werk
der Künstlerin. Wenn Elsbeth Gisinger (geboren 1958, lebt in
Lauterach) nun in Bregenz neue Arbeiten zeigt, so beziehen sich
diese quadratischen Formate inhaltlich auf konkrete
Bewegungsabläufe, "als auch auf Bewegungen, die sich in
Befindlichkeiten ausdrucken können wie ,schwingen`, ,treiben` oder
,fliessen`" (Gisinger).
Schaukelnd
Den Einstieg bildet die zweiteilige Arbeit "schaukeln",
bestehend aus einem mittels Inkjetprint auf Leinwand gebrachten Foto
und einer Bildtafel in Öl. Das schaukelnde Mädchen auf dem Foto
erinnert an unbeschwerte Kindertage. Seine malerische Entsprechung
findet das Schaukelerlebnis in einer türkisen Tafel, wo vom
konkreten Bild nur noch der abstrahierte Bewegungsablauf als
formales Element bleibt. Zustände oder Abläufe suggerieren auch die
sich thematisch erganzenden zwei- oder dreiteiligen Arbeiten, die
neu im Werk von Elsbeth Gisinger sind. Dem kontrastreichen
Aufeinandertreffen von "Heftigkeit oder Verhaltenheit, Spontaneitat
oder Kontinuitat, Ruhe oder Unruhe" (Gisinger) nachspürend, verfolgt
die Malerin eine Mischung aus Grafik und Malerei. In der obersten
Schicht der monochromen Bildflächen werden nicht nur andersfarbige
Formenkörper formuliert. Durch Kratzen und Einritzen werden die
darunter liegenden Schichten freigelegt und der Entstehungsprozess
als changierendes Gegen- und Miteinander von Linie und Körper zum
Gestaltungsmoment erhoben.
Kaum Dynamik
Bewegung, sofern sie über die zentralen, einfachen
Formen in dieser auch farblich zurückhaltenden Malerei vermittelt
wird, stellt sich bei Elsbeth Gisinger aber immer als etwas sehr
Beherrschtes dar. Keine Unruhe, kein Chaos, aber leider auch kaum
Dynamik, die in den weitgehendst vorgefertigten Abläufen zum
Mitleben auffordert. Denn die in Titeln und Arbeiten wie "pendeln"
angekündigte energetische Aufladung wird durch die quadratischen
Formate, die Ruhe und Verankert-sein suggerieren, im nächsten Moment
unterlaufen.
Arbeiten von Elsbeth Gisinger: keine Unruhe, aber leider
auch kaum Dynamik. (Foto: A. Grabher) |
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