"Eine Brücke zum Ort schlagen"
Alfred Graf ist nun der, der in Bludenz der Kunst den Weg ebnet.
Bludenz (VN-ag)
Künstlerkuratoren sind im Trend. Im Bludenzer Verein "allerArt", wo
Ingo Springenschmid, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, von der
ersten Stunde an für das Ausstellungsprogramm verantwortlich zeichnete,
ist der Trend schon fast Tradition. Mit dem 1958 in
Feldkirch geborenen, in Wien und Vorarlberg lebenden und arbeitenden
Alfred Graf setzt sich diese Tradition nun fort. Code als Motto
Für sein erstes
"allerArt"- Jahr hat Graf den Schwerpunkt Bild und Wort im weiteren
Sinn gewählt und damit ein Thema, das fast wie eine Hommage an seinen
Vorgänger Ingo Springenschmid anmutet. Dessen Textvisualisierungen
beschließen denn auch die erste Sequenz von insgesamt acht
Ausstellungen, die sich in irgendeiner Form mit Codes beschäftigen und
zeigen, dass bestimmte Denkansätze global sind und nichts mit Grenzen
oder Regionen zu tun haben. Dazu zählen neben
dem Auftakt durch Barbara Höller zum Beispiel eine Gruppenausstellung
mit Carla Degenhardt, Franzobel oder Michael Lenz, wo Bilder durch
Hören evoziert werden oder aber die nur durch Beschreibung entstehenden
Ausstellungssituationen des britischen Künstlers Juan Cruz. Reisebetrachtungen
Was Graf am
Kuratorendasein reizt, ist der etwas andere Blick, den er als Künstler
mit einbringt und der ihn vom klassischen Kunsthistoriker
unterscheidet. Während der
bewährte Mix von regional, national und international beibehalten wird,
ist für den Sommer unter dem Titel "Reisebetrachtungen" erstmals eine
Kooperation mit dem Kunstforum Montafon geplant. Eine weitere Neuerung
im Konzept betrifft die stärkere Vernetzung mit der Remise, die nicht
nur Ausstellungsort, sondern auch Ort des Theaters und der Literatur
ist und daraus ihre wesentliche Qualität bezieht. "Ich möchte eine
Brücke zum Ort schlagen", sagt Graf, dessen Programm die ganze Spanne
aufnimmt und mit tollen Positionen aufwartet. Die erste von
Alfred Graf kuratierte Ausstellung mit Arbeiten von Barbara Höller
läuft in der Remise Bludenz, bis zum 11. Februar. Alfred Graf agiert mit etwas anderem Blick. (Foto: A. Grabher)
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